Vier ESP-Mitglieder in Ankara festgenommen

Bei einer Razzia in Ankara sind mindestens vier Mitglieder der ESP festgenommen worden.

Repression - Türkei

Bei einer Razzia gegen die Sozialistische Partei der Unterdrückten (ESP) wurden in Ankara mindestens vier Personen festgenommen. Die Polizei stürmte am Freitagfrüh zunächst mehrere Wohnungen in der türkischen Hauptstadt und führte akribische Durchsuchungen durch, bevor Kahraman Yılmaz, Ali Yıldız, Gökçe Otlu und Burcu Durak festgenommen wurden. Alle vier befinden sich auf der Terrorabteilung der Polizei, über den Anlass der Festnahmen ist nichts bekannt. Wie die ESP mitteilte, ist Kahraman Yılmaz schwer krank und sollte am nächsten Montag einer Hirnoperation unterzogen werden. Ob der Eingriff wie geplant stattfinden kann, ist ungwiss.

Strukturen linker und sozialistischer Kreise geraten immer wieder ins Visier der türkischen Behörden. Gerade die ESP befindet sich im permanenten Fokus des repressiven Staates. Anfang März waren zwölf Mitglieder der Partei unter „Terrorvorwürfen“ in Izmir und Istanbul verhaftet worden. Der Vorwurf steht im Zusammenhang mit materieller Unterstützung für politische Gefangene.

Die ESP geht dagegen von einem in Ankara orchestrierten politischen Zugriff aus, um die demokratische Opposition vor der Kommunalwahl am 31. März zu schwächen. Neben der ESP ist auch die DEM-Partei, die die Nachfolge der von einem Parteiverbot bedrohten HDP angetreten ist, im Visier juristischer Schikane. Zahlreiche Mitglieder wurden in den letzten Wochen festgenommen.