Die bei einer Gedenkveranstaltung für den Revolutionsführer Ibrahim Kaypakkaya und die anderen Mai-Gefallenen in der türkischen Hauptstadt Ankara festgenommenen Aktivist:innen sind im Hungerstreik. Das ließen sie am Sonntag über ihren Rechtsbeistand mitteilen. Mit dem Nahrungsentzug protestieren die Aktivist:innen gegen den fortgesetzten Polizeigewahrsam, wie es heißt.
Zu den Festnahmen war es am Donnerstag gekommen, einen Tag später durchsuchten Sicherheitskräfte die Wohnungen der Betroffenen. Noch vor Ablauf der maximalen Polizeihaft wurde die Dauer des Gewahrsams um vier Tage verlängert. Bei den Betroffenen handelt es sich um Mitglieder linker Organisationen wie dem Demokratischen Kongress der Völker (HDK), Kaldıraç und Partizan. Die Polizei war gewaltsam gegen die Zusammenkunft in einem Park im Bezirk Mamak vorgegangen und hatte zunächst fünfzehn Personen abgeführt. Zur Begründung liegen keine Hinweise vor.
In Istanbul waren am Mittwoch ebenfalls mehrere Mitglieder von Partizan festgenommen worden. Begründet wurde die Maßnahme mit der Teilnahme der Aktivist:innen an einem öffentlichen Gedenken für Kaypakkaya, das am Vortag stattgefunden hatte.