Ali Şükran Aktaş ist tot

Der Friedensaktivist Ali Şükran Aktaş ist in Izmir an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Er gehörte zu der Friedensgruppe aus Europa, die 1999 für eine Lösung der kurdischen Frage in die Türkei reiste und inhaftiert wurde.

Mitglied der Friedensgruppe aus Europa

Ali Şükran Aktaş ist tot. Der alevitische Kurde starb am 12. August im Alter von 58 Jahren in einem Krankenhaus in Izmir an den Folgen einer Krebserkrankung. Aktaş gehörte zu der Friedensgruppe aus Europa, die 1999 für eine Lösung der kurdischen Frage in die Türkei reiste und inhaftiert wurde. Wenige Wochen vorher war eine erste Friedensgruppe aus den Bergen Kurdistans einem Aufruf von Abdullah Öcalan gefolgt und in der Türkei verhaftet worden.

Die Gruppe aus Europa, neben Ali Şükran Aktaş waren Haydar Ergül, Aygül Bidav, İmam Canpolat, Yusuf Kıyak, Aysel Doğan, Hacı Çelik und Dilek Kurt dabei, flog trotzdem am 29. Oktober 1999 nach Istanbul. Auch sie wurden umgehend festgenommen und später zu Freiheitsstrafen zwischen sieben und fünfzehn Jahren verurteilt.

Aktaş wurde 2005 freigelassen und blieb in der Türkei. Aufgrund seines fortgesetzten Engagements für Frieden kam er 2013 für weitere neun Monate ins Gefängnis. 2020 wurde er in den Aufsichtsrat einer Friedensstiftung (Barış Vakfı) gewählt.

Der Leichnam von Ali Şükran Aktaş wurde aus dem Krankenhaus in ein alevitisches Gemeindehaus in der Provinz Izmir gebracht und von dort in seine Heimat Meletî (tr. Malatya) verabschiedet. Die Überführung wird von der DEM-Abgeordneten Gülistan Kılıç Koçyiğit und Haydar Ergül begleitet.

Die Beisetzung soll am Mittwochvormittag in Darica, dem Heimatdorf von Aktaş, stattfinden. Zu der Beerdigung werden unter anderem die DEM-Vorsitzende Tülay Hatimoğulları, die DBP-Vorsitzenden Çiğdem Kılıçgün Uçar und Keskin Bayındır sowie die kürzlich nach mehrjähriger Haft freigelassene Politikerin Sabahat Tuncel erwartet.