In der Schweiz, Frankreich und Deutschland finden mehrtägige „Lange Märsche“ für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt. Heute, 15. Februar, jährt sich die Verschleppung des kurdischen Vordenkers und Repräsentanten zum 25. Mal. Jedes Jahr ist seit der Verschleppung Öcalans der Februar ein Monat des Protests und Widerstands. In diesem Jahr haben die Proteste angesichts dreijähriger Totalisolation Öcalans, kein Lebenszeichen dringt mehr von Imrali nach außen, und der damit zusammenhängenden Eskalation der türkischen Kriegspolitik in allen Teilen Kurdistans eine besondere Qualität. Im Rahmen der Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage“ findet ein Hungerstreik von politischen Gefangenen in türkischen Gefängnissen, Protestmärsche in der Türkei und Nordkurdistan und unzählige Demonstrationen und Aktionen weltweit statt. Die Proteste sollen einen Zwischenhöhepunkt mit der Großdemonstration Schluss mit 25 Jahren Isolation, Folter und Rechtlosigkeit“ am 17. Februar in Köln erreichen. Die Aktivist:innen der langen Märsche treffen heute in Straßburg zusammen und beteiligen sich an der Mobilisierung.
Internationalistischer Marsch: Mobilisierungsaufruf nach Köln
Am 11. Februar sind in Basel 200 Internationalist:innen aus 13 Ländern gestartet und über Saint-Louis, Mulhouse, Colmar und Sélestat nach Straßburg gekommen. Vor dem Rathaus der französischen Stadt Sélestat fand am Mittwoch eine Kundgebung statt, auf der insbesondere die Rolle der internationalen Hegemonialmächte bei der Verschleppung des kurdischen Repräsentanten aus der griechischen Botschaft in Nairobi am 15. Februar 1999 thematisiert wurde. Gleichzeitig wurde Öcalans Rolle bei der Weiterentwicklung und Verbreitung des Modells des Demokratischen Konföderalismus hervorgehoben. Das ökologisch, demokratisch und frauenbefreiende Paradigma Öcalans wurde als Modell von globaler Bedeutung charakterisiert und die Aktivist:innen erklärten: „Der Kampf des kurdischen Volkes ist auch unser Kampf.“ Sie riefen die „Revolutionär:innen der Welt“ dazu auf, gemeinsam den antifaschistischen Kampf an der Seite des kurdischen Volkes gegen das Regime der AKP/MHP zu führen. Die Teilnehmer:innen werden in Straßburg zu einer Kundgebung mit den anderen Märschen zusammenkommen und eine Demonstration vor dem Sitz des Europarats veranstalten. Treffpunkt ist der 15. Februar um 12 Uhr an der Place Dauphine.
Die Aktivist:innen riefen außerdem zur breiten Teilnahme an der Großdemonstration am 17. Februar in Köln auf. Robin Heide, Teilnehmerin an der Demonstration erklärte: „Ich bin dabei, weil ich eine Perspektive im Demokratischen Konföderalismus auch für die Jugend in Deutschland sehe.“
Seit 24 Tagen „Langer Marsch“ in Frankreich
Der „Lange Marsch“ von Paris nach Straßburg hat gestern an seinem 24. Tag die Stadt Metz erreicht. Vor dem Rathaus in Metz endete die Marschetappe in einer Kundgebung. Die Aktivist:innen mobilisierten dort für die heutige Kundgebung in Straßburg und für die europaweite Großdemonstration in Köln. Sie riefen dazu auf, Köln am Samstag in eine „Festung des Widerstands“ zu verwandeln.
„Reise zur Freiheit“ durch Saarbrücken
Am Mittwoch führte die „Reise zur Freiheit" der kurdischen Jugendbewegung von Mannheim nach Straßburg durch Saarbrücken. Die Aktivist:innen zogen lautstark unter Parolen wie „Freiheit für Öcalan, Frieden in Kurdistan“ und „Hoch die internationale Solidarität“ durch die Stadt und riefen zur Teilnahme an der Großdemonstration am Samstag auf. In einem Redebeitrag der Aktivist:innen hieß es: „Als Teilnehmer:innen dieses Freiheitsmarsches grüßen wir beide Züge des ‚Großen Freiheitsmarsches‘, die von Qers und Wan ausgingen, den Pariser Marsch, der am 22. Januar in Frankreich begann, und den von den Internationalistinnen und Internationalisten am 11. Februar gestarteten Widerstandsmarsch von Basel nach Straßburg. Unser Aufruf richtet sich an alle Kurdinnen und Kurden, an die kurdische Jugend, an die kurdischen Frauen, an alle, die für die Freiheit sind: Lasst uns als kurdisches Volk, als Freundinnen und Freunde von Rêber Apo am 17. Februar in Köln auf die Straße gehen. Bijî Rêber Apo.“