Aktionswoche in Heilbronn: „Stoppt den Krieg in Kurdistan“

Bei einer Antikriegskundgebung in Mosbach hat die Polizei Fahnen mit Bildern von Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez verboten. Die drei Kurdinnen sind 2013 vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordet worden.

Im Umland von Heilbronn findet seit Montag eine dezentrale Aktionswoche gegen den Krieg in Kurdistan statt. Das kurdische Gesellschaftszentrum Heilbronn organisiert jeden Tag in einer anderen Stadt Kundgebungen mit Informationsständen, um auf die aktuelle Lage in Kurdistan aufmerksam zu machen. Die erste Station am Montag war Sinsheim, heute folgte eine Kundgebung auf dem Markplatz in Mosbach. Am Mittwoch geht es in Neckarsulm weiter, am Donnerstag in Böckingen.

„Mit unsere Aktionswoche wollen wir alle Menschen auf die Lage aufmerksam machen und Kurdistan und die Errungenschaften der kurdischen Befreiungsbewegung von jedem kleinsten Ort dieser Welt aus verteidigen“, erklärte eine Sprecherin des Heilbronner Gesellschaftszentrums heute in Mosbach.

Die Polizei versuchte bei der Kundgebung, Flaggen der YPJ und YPG zu verbieten. Erst nach längerer Diskussion wurden die Fahnen, die weltweit bekannt sind als Symbole für Frauenbefreiung und den unter hohen Opfern erfolgreich geführten Kampf gegen die Terrormiliz „IS“ in Nordostsyrien, von der Polizei zugelassen. Verboten blieb jedoch die seit acht Jahren bei kurdischen Demonstrationen in Europa mitgeführte Fahne mit Bildern von Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, die am 9. Januar 2013 von einem MIT-Attentäter in Paris ermordet wurden. Begründet wurde das Verbot damit, dass die Fahnen einen Bezug zur PKK herstellten.

Die kurdische Gesellschaftzentrum verurteilte das Verbot und erklärte: „Sonst erlaubte Fahnen und Symbole wurden plötzlich nicht zugelassen. Das lässt sich nur so deuten, dass wieder einmal versucht wird, unser Engagement für Frieden in Kurdistan zu kriminalisieren. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es der türkische Staat war, der die drei kurdischen Revolutionärinnen ermordet hat.“