Aktionen für Zülküf Gezen in Europa

In mehreren europäischen Städten fanden gestern Aktionen in Gedenken an den PKK-Gefangenen Zülküf Gezen statt. Er hatte sich aus Protest gegen die Isolation Öcalans das Leben genommen.

In mehreren europäischen Städten fanden gestern Aktionen in Gedenken an den PKK-Gefangenen Zülküf Gezen statt. Gezen hatte sich in der Nacht zu Sonntag aus Protest gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Öcalan das Leben genommen.

Protestiert wurde in London, Mannheim, Duisburg, Gießen, Frankfurt, Hildesheim, Bremen, Hamburg, Berlin, Hannover, Graz, Köln, Paris, Bordeaux, Rennes, Toulouse, Reims, Athen, Stockholm, Zürich, Bern, Basel, Genf, Lausanne und Solothurn. In Köln wurde eine friedliche Protestaktion beim WDR durch einen massiven Polizeieinsatz beendet. In den Städten erinnerten die Teilnehmer*innen an Zülküf Gezen und forderten die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Es wurden Bilder der Hungerstreikenden und Transparente mit ihren Forderungen getragen und immer wieder Parolen gegen die Unterdrückungspolitik des AKP-Regimes gerufen.

London

In London versammelten sich die Aktivist*innen am belebten Bahnhof Kings Cross und protestierten lautstark mit Transparenten und verteilten Flugblättern zum Hungerstreik.

Mannheim: Blumen und Kerzen für Zülküf Gezen

In Mannheim legten die Teilnehmer*innen Blumen und Kerzen für Zülküf Gezen nieder und riefen immer wieder Parolen wie „Terrorist Türkei“ und „Terrorist Erdoğan.“ Der exilierte ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker, Faysal Sarıyıldız, rief auf, den Widerstand weiter zu steigern, damit es keine weiteren Toten gibt.


Mörder Erdoğan“ hallt durch Hamburgs Straßen

In Hamburg begann die Demonstration ebenfalls vor dem Hauptbahnhof. Angeführt von der Jugend und mit Bildern von Zülküf Gezen und Leyla Güven zogen die Demonstrant*innen unter den Parolen „Mörder Erdoğan“, „Şehîd namirin“ und „Es lebe der Gefängniswiderstand“ durch die Innenstadt.


Duisburg: Kundgebung am Hauptbahnhof

Gestern Abend fand am Hauptbahnhof in Duisburg eine Kundgebung statt. Die Teilnehmer*innen riefen „Wir sind alle Leyla“ mit Bezug auf die seit 132 Tagen für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan hungerstreikende HDP-Abgeordnete und Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftskongresses Leyla Güven. Auf der Kundgebung wurde unter anderem der Brief des im Kampf gegen den IS gefallenen Internationalisten Lorenzo Orsetto vorgetragen.


Hannover: Appell an CPT und verantwortliche Regierungen

In Hannover organisierte der Frauenrat Ronahî eine Kundgebung. In einer Erklärung wurde auf die Verantwortung der internationalen Staatengemeinschaft und vor alle auch Deutschlands als engen Partner des Erdoğan-Regimes hingewiesen und erklärt, dass sie ihre Komplizenschaft und ihr Schweigen zu Mitverantwortlichen für jeden Todesfall im Rahmen des Hungerstreikprotest mache. Die Redner*innen nahmen Bezug zum seit 93 Tagen in Straßburg andauernden Hungerstreik und forderten das Antifolterkomitee des Europarats (CPT) zum umgehenden Handeln auf.

Berlin: „Zülküf Gezen ist unsterblich“

Gestern zog trotz schwerer Regenfälle eine Demonstration unter der Parole „Zülküf Gezen ist unsterblich – Leyla Güven ist unsere Ehre“ durch Kreuzberg und Neukölln. Arif Dersim vom Organisationskomitee erklärte: „Zülküf Gezen ist der erste Gefallene des viermonatigen Widerstands gegen die grausame Isolation des Vorsitzenden Öcalan. Wir erinnern an ihn in größtem Respekt. Er wird weiterleben als Symbol der Freiheit der Menschen aus Kurdistan und der fortschrittlichen Menschheit.“ Dersim forderte den deutschen Staat auf, seine Kollaboration mit dem Erdoğan-Regime zu beenden. Die Teilnehmer*innen riefen immer wieder „Die PKK ist das Volk und das Volk ist hier“, „Bijî Serok Apo“ und „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“.


Kundgebung in Graz

In der österreichischen Stadt Graz fand ebenfalls eine Kundgebung im Gedenken an Zülküf Gezen statt. Die Teilnehmer*innen trugen Bilder der Hungerstreikenden und Transparente mit ihren Forderungen.


Bordeaux: „Es lebe der Gefängniswiderstand“

In der französischen Stadt Bordeux fand ebenfalls eine Demonstration statt. Die Teilnehmer*innen trugen Transparente und Bilder der Hungerstreikenden und riefen „Es lebe der Gefängniswiderstand“ und „Die Gefallenen sind unsterblich.“


Protestkundgebung und Straßenblockade in Toulouse

In Toulouse kamen Kurd*innen und Französ*innen zusammen, um an Zülküf Gezen zu erinnern. Auf der Kundgebung erklärten französische Internationalist*innen ihre Unterstützung für den Hungerstreikwiderstand. Im Anschluss an die Kundgebung führten jugendliche Aktivist*innen Straßenblockaden durch.

Marseille: Parole gegen AKP-MHP-Faschismus

Durch Marseille hallten gestern Abend Parolen gegen den AKP-MHP-Faschismus. Die Teilnehmer*innen an der Demonstration riefen zur Verstärkung des Aufstands gegen die Isolation Öcalans auf.


Infostand in Reims

In Reims wurde ein Infostand errichtet und über den Hungerstreik und den Tod von Zülküf Gezen informiert.


Stockholm: Aktionen gehen bis zur Aufhebung der Isolation weiter

In Stockholm fand ebenfalls eine Protestaktion gegen die Isolation Öcalans und in Gedenken an Zülküf Gezen statt. Protestierende kamen am Bahnhof von Stockholm unter den Fahnen der PKK, YPG/YPJ und mit Bildern von Öcalan zusammen und informierten Passant*innen über das Ausmaß des Hungerstreiks und seine Ziele. Skutta Ericsson vom Rojava Komitee erklärte: „Wir sind hier, um unsere Solidarität mit den Hungerstreikenden zu zeigen. Gestern fiel einer der Aktivist*innen. Das bringen wir an die schwedische Öffentlichkeit.“ Er betonte, man werde die Aktionen bis zur Aufhebung der Isolation fortsetzen.


Zürich: Aktion vor dem türkischen Konsulat

Vor dem türkischen Konsulat in Zürich versammelten sich ebenfalls Protestierende und gedachten Zülküf Gezen. Bei der Aktion wurde gegen die Isolationspolitik des türkischen Staates und das Schweigen Europas gegenüber den Hungerstreiks protestiert.

Bern: Gemeinsame Demonstration mit sozialistischer Jugend

In Bern fand eine Demonstration, unterstützt von der Schweizer linken und sozialistischen Jugend statt. Dabei wurde ein Transparent mit der Aufschrift: „Die Forderungen Leyla Güvens müssen erfüllt werden. Freiheit für alle politischen Gefangenen“ getragen.


Basel: Kundgebung am Bahnhof

In Basel organisierte die Solidaritätsplattform mit den Hungerstreikenden eine Kundgebung.


Genf: Protest vor den Vereinten Nationen

In Genf fand eine Protestaktion vor dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte statt. Bei der Aktion wurde gegen das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu den Hungerstreiks und der Isolation protestiert.

Lausanne: Kundgebung vor St. Laurent Kirche

In Lausanne versammelten sich Protestierende vor der St. Laurent Kirche. Auf der Aktion hielten der Abgeordnete der linken grünen Bewegung Jean-Michel Dolivo und Illias Penchard von der Grünen Partei Reden.


Solothurn: Kundgebung vor Bahnhof

Vor dem Bahnhof von Solothurn fand ebenfalls eine Kundgebung statt. Nach einer Schweigeminute wurden Reden gehalten und Parolen gerufen.