Acht Jahre Mahnwache für Abdullah Öcalan in Straßburg
Seit genau acht Jahren findet in Straßburg eine Dauermahnwache für die Freiheit Abdullah Öcalans statt. Aus Anlass des Jahrestages hat eine Kundgebung stattgefunden.
Seit genau acht Jahren findet in Straßburg eine Dauermahnwache für die Freiheit Abdullah Öcalans statt. Aus Anlass des Jahrestages hat eine Kundgebung stattgefunden.
Seit dem 25. Juni 2012 findet eine Dauermahnwache für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan vor dem Gebäude des Europarats in Straßburg statt. Aus Anlass des Jahrestags hat eine Kundgebung stattgefunden, an der Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsorganisationen des Europadachverbands KCDK-E teilgenommen haben.
Fatoş Göksungur hielt als Ko-Vorsitzende des KCDK-E eine Rede, in der sie auf die seit über 21 Jahren andauernde Isolationsfolter hinwies, der Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali ausgesetzt ist. Das Ziel der Verschleppung Öcalans im Jahr 1999 in die Türkei, an der mehrere ausländische Geheimdienste beteiligt waren, sei die Vernichtung des Willens freier Kurdinnen und Kurden gewesen, erklärte Göksungur. Heute versuche der türkische Staat unter den Augen der Weltöffentlichkeit, seine Besatzung in allen Teilen Kurdistans zu verfestigen. Die Weltmächte treffe daran eine Mitschuld.
Im Namen der „Kurdischen Frauenbewegung in Europa“ (TJK-E) erklärte Nezahat Ergüneş, dass Abdullah Öcalan maßgeblich zur Entwicklung des Frauenbefreiungskampfes beigetragen habe: „Er hat aus den im Feudalismus und der patriarchalen Gesellschaft versklavten Frauen freie Frauen gemacht“, sagte Ergüneş. In ihrer Rede verurteilte sie den tödlichen Drohnenangriff auf drei Aktivistinnen der Frauenbewegung in Kobanê vor zwei Tagen und zog eine Parallele zu dem Mordanschlag des türkischen Geheimdienstes in Paris im Jahr 2013 und der gezielten Tötung von drei Aktivistinnen in Nordkurdistan im Jahr 2016.
Der türkische Staat lote zurzeit die Möglichkeiten aus, nach Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî auch Kobanê zu besetzen. Die Frauen in Kobanê – der Stadt, in der der IS seine erste Niederlage erlitten hat – seien sehr bewusst als Angriffsziel ausgesucht worden, so Nezahat Ergüneş: „Denn Kobanê symbolisiert die Frauenrevolution und ist als Stadt des Widerstand eine Quelle der Hoffnung für Menschen weltweit. Der Widerstand wurde von Frauen angeführt.“ Die Frauenbewegung werde ihren Kampf fortsetzen, bis Öcalan und Kurdistan befreit seien.
Weitere Reden erfolgten von dem kurdischen Exilpolitiker Demir Çelik vom KCDK-E-Vorstand, Mele Muhyiddin von der Islam-Gemeinschaft Kurdistan (Ciwaka Islama Kurdistan), Fikret İgrek vom Diasporarat Şengal, Hozan Şemdin von der Kunst- und Kulturbewegung TEV- ÇAND und Kemal Samer vom alevitischen Verband FEDA.