Öcalan-Komitee ruft zu internationalistischen Aktivitäten auf

Das Komitee für die Freiheit Abdullah Öcalans und aller politischer Gefangener kündigt zwei verschiedene internationalistische Aktivitäten für Oktober und Februar an.

Unter dem Motto „Demokratischer Konföderalismus ist eine neue Form des Internationalismus“ ruft das Komitee für die Freiheit Abdullah Öcalans und aller politischer Gefangener zu zwei verschiedenen Aktionen im Oktober sowie im Februar 2019 auf.

„Abdullah Öcalan ist ein Internationalist“

Im Aufruf zu einer internationalistischen Mahnwache in Straßburg im Oktober heißt es:

„Abdullah Öcalan ist ein Internationalist. Er hat sich stets für die Freiheit aller Völker im Mittleren Osten eingesetzt und Menschen aus der ganzen Welt ermöglicht, sich am Widerstand der Freiheitsbewegung zu beteiligen. Andrea Wolf und Anton Leschek sind Ausdruck des internationalistischen Selbstverständnisses, von der die Philosophie Öcalans geprägt ist. Ohne diese internationalistische Grundhaltung gäbe es heute die Revolution der Völker in Nordsyrien nicht.

Nicht ohne Grund diskutieren wir heute als kurdische und internationalistische Genossinnen und Genossen über langfristige Perspektiven für unseren gemeinsamen Widerstand. Überall – in Kurdistan, dem Mittleren Osten und in Europa – träumen Menschen mit den verschiedensten Hintergründen von Freiheit und Gleichheit. Wir sind ein Teil dieses Kampfes. Öcalans Philosophie und politische Entschlossenheit haben einen entscheidenden Anteil daran, dass wir jeden Tag aufs Neue Kraft für unseren Widerstand schöpfen.

Jeder Tag Gefangenschaft ist ein Tag zuviel

Lasst uns Verantwortung für unseren Repräsentanten Abdullah Öcalan übernehmen. Lasst uns zeigen, dass wir uns nicht mit seiner Inhaftierung und Isolierung abfinden. Jeder Tag seiner fast 20 Jahre währenden Inhaftierung ist ein Tag zu viel für uns. Und lasst uns der Öffentlichkeit mitteilen, dass Öcalan der Garant für Frieden, Freiheit und Demokratie im Mittleren Osten ist. Mit diesem Ziel werden wir vom 22. bis 26. Oktober 2018 als Internationalistinnen und Internationalisten die Mahnwache vor dem CPT (Europäisches Komitee zur Verhütung von Folter – Committee for the Prevention of Torture) übernehmen. Alle Interessierten können sich unter [email protected] anmelden.“

Langer Marsch nach Strasbourg

Das Komitee ruft weiterhin zur Teilnahme an dem für Februar 2019 geplanten langen Marsch „Für Frieden und Demokratie – Freiheit für Abdullah Öcalan“ nach Strasbourg auf.

In der Einladung heißt es:

„Seit dem langen Marsch im vergangenen Jahr sind wir in unserem Kampf für eine freie Gesellschaft jenseits von Staat, Macht und Gewalt weitere Schritte gegangen. Die kurdische Freiheitsbewegung mit ihrer gesellschaftlichen Perspektive von Frauenbefreiung, basisdemokratischen Strukturen und ökologischer Verantwortlichkeit gewinnt zunehmend an Anziehungskraft. Der Widerstand gegen die zunehmende Repression und den Krieg wächst und internationalisiert sich.

Nicht nur in Kurdistan und dem Mittleren Osten bringt die kurdische Freiheitsbewegung die verschiedensten freiheitsliebenden Menschen gegen die Teile-und-herrsche-Politik zusammen. Die Umsetzung des demokratischen Konföderalismus in Nordsyrien über Rojava hinaus zeigt den Menschen überall auf der Welt, dass eine andere Welt möglich ist! Die Hoffnung ist zurückgekehrt.

Deshalb wollen wir uns gegen die reaktionären Kräfte der kapitalistischen Moderne zusammenschließen und überall sichtbare Zeichen setzen gegen zunehmende patriarchale und kapitalistische Verrohung und Repression.

Aus diesem Grund wollen wir euch zum Langen Marsch vom 11. bis zum 16. Februar 2019 nach Strasbourg einladen. Am Ende wird auch dieses Jahr eine lebendige und lautstarke Großdemonstration in Strasbourg stattfinden.

Wir wollen mit unserem Marsch die Aufmerksamkeit auf die Situation in Kurdistan und auf die Lage Abdullah Öcalans lenken. 2019 wird Abdullah Öcalan seit 20 Jahren in Totalisolation festgehalten. Die Absicht dahinter ist, seine Persönlichkeit zu diskreditieren und gleichzeitig seine Ideen der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Seit April 2015 verhindert die Türkei jeglichen Kontakt zu ihm. In Deutschland dürfen Bilder von Abdullah Öcalan nur noch gezeigt werden, wenn es ausdrücklich nur um seine gesundheitliche Situation geht. Das ist eine anmaßende Entpolitisierung von Abdullah Öcalans Lebenswerk, das die Grundlage geschaffen hat für das Voranschreiten der Befreiungsbewegung, die überall auf der Welt auf immer mehr Interesse stößt. Wir wollen auf diesem Langen Marsch und auf der großen Demonstration zeigen, dass wir das nicht hinnehmen!

Während unseres Marsches werden wir Kundgebungen und verschiedene Begegnungen organisieren. Der Marsch soll auch die Europäische Kommission und das Antifolterkomitee (CPT) des Europarats dazu aufrufen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Alle Gruppen, die sich für Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte einsetzen, sind aufgerufen, am Marsch teilzunehmen oder Solidaritätsbotschaften zu schicken. Letztes Jahr haben sich Menschen aus den verschiedensten Regionen der Welt beteiligt und kennengelernt: aus Südamerika, aus den europäischen Ländern von Skandinavien bis Spanien/Katalonien/Euskadi, aus dem Mittleren Osten … ein internationalistischer Freiheitsmarsch.

Interessierte können sich beim kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad ([email protected]) melden. Wir freuen uns auf Informationen über eure Möglichkeiten zur Teilnahme am Marsch. Sobald wir eure Antwort bekommen, senden wir euch mehr Informationen, exakte Daten und ein vorläufiges Programm zu.“