„Das Paradigma Öcalans bedeutet Befreiung der Unterdrückten“

Am Donnerstag hat ein langer Marsch von 200 Internationalist*innen von Luxemburg über Genf nach Strasbourg für die Freiheit Abdullah Öcalans und die Einstellung des türkischen Angriffskriegs auf Efrîn begonnen.

Vergangenen Donnerstag hat ein langer Marsch von 200 Internationalist*innen aus 17 verschiedenen Ländern unter dem Motto „Freiheit für Öcalan, Status für Kurdistan, Schluss mit den Angriffen auf Efrîn“ begonnen.

Akademiker*innen, Journalist*innen und Politiker*innen unter anderem aus Lateinamerika, Skandinavien, Spanien und Portugal haben auf dem langen Marsch bisher 40 Kilometer zurückgelegt und werden heute das französische Metz erreichen.

Unter den Aktivist*innen befinden sich auch Hugo Salinas Intiraimi aus dem Baskenland, Clara Zelal aus Katalonien sowie Autor Garcia Verdura und Estela Mateo aus Spanien. Mit ihnen haben wir über ihre Teilnahme am langen Marsch der Internationalist*innen gesprochen.

Hugo Salinas Intiraimi kommt ursprünglich aus Südamerika, lebt jedoch im Baskenland. Neben den doch etwas jüngeren Marsch-Teilnehmer*innen fällt er mit seinen ergrauten Haaren sofort auf. Auf die Frage, warum er an dem Marsch teilnimmt, antwortet Hugo: „Ich bin hier, um mich mit dem kurdischen Volk zu solidarisieren und die Freiheit von Öcalan zu fordern. Der Freiheitskampf, den die Völker führen, ist von großer Bedeutung. Wenn wir gemeinsam mit diesen Völkern Widerstand leisten, wird es uns möglich sein, den Lauf der Geschichte zu ändern. Ich kenne Öcalan, da ich seine Schriften lese. Daher glaube ich an einem gemeinsamen Kampf der Völker gegen die kapitalistische Moderne, um die Freiheit zu verteidigen. Das Paradigma Öcalans ist kein rein kurdisches Paradigma. Für mich sind es wichtige Gedanken auch für die Völker Lateinamerikas.“

Die meisten Teilnehmer*innen des diesjährigen langen Marsches kommen aus Katalonien. Insgesamt 26 Aktivist*innen, die meisten davon Frauen, sind angereist, um die Freiheit Abdullah Öcalans zu fordern. Eine der Aktivistinnen ist Clara Zelal. Clara hat einen kurdischen Nachnamen angenommen. Sie besteht darauf, das Interview auf Kurdisch zu führen. Wir fragen, warum Zelal an dem langen Marsch teilnimmt. Ihre Antwort lautet: „Wir sind hier für Kurdistan und die Freiheit des Vorsitzenden Apo. Wir marschieren für den Erfolg der Ideen von Öcalan. Auf der anderen Seite protestieren wir gegen die Besatzungsabsichten der türkischen Regierung in Efrîn und in Kurdistan. Daher kann ich sagen, dass wir hier alle dasselbe Ziel verfolgen, nämlich die Freiheit.“

Autor Garcia Verdura aus Spanien sagt uns, dass das kurdische Volk mit einer großen Ungerechtigkeit konfrontiert ist, und fügt hinzu: „In Kurdistan findet viel Ungerechtigkeit statt. Ich glaube an die Sache der Kurd*innen, deshalb kämpfe ich für ihre Sache. Den Kurd*innen wird großes Unrecht angetan, deshalb bin ich hier, um meine Solidarität zu zeigen.“

Estela Mateo gehört zu den jungen Frauen, die aus Spanien angereist sind, um an dem langen Marsch der Internationalist*innen teilzunehmen. Weshalb sie hier ist, erklärt sie uns mit diesen Worten: „Wir nehmen an diesem Marsch teil, um die Ideen des Demokratischen Konföderalismus zu verteidigen und die Freiheit von Öcalan zu fordern. Im Modell des demokratischen Konföderalismus wird Frauen eine große Bedeutung beigemessen. Das beeinflusst uns alle. Das internationalistische Ausmaß dieser Gedanken und der Kampf dafür nehmen von Tag zu Tag zu. Das Paradigma Öcalans ist nicht nur für die Kurd*innen von Bedeutung, sondern für alle unterdrückten Völker sehr wichtig.“

Alle Aktivist*innen, mit denen wir gesprochen haben, verurteilen den Angriffskrieg des türkischen Staates gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn und fordern von der internationalen Gemeinschaft, Solidarität mit der Bevölkerung von Efrîn zu zeigen.