200 Internationalist*innen für Öcalan und Efrîn unterwegs

Gestern hat ein langer Marsch von 200 Internationalist*innen von Luxemburg über Genf nach Strasbourg für die Freiheit Abdullah Öcalans und die Einstellung des türkischen Angriffskriegs auf Efrîn begonnen.

Die 200 Teilnehmer*innen des neuntägigen Marsches stammen aus 17 verschiedenen Ländern, darunter Argentienien, Spanien, Portugal, Schweden, Dänemark, Holland, Deutschland, Frankreich und Belgien.

Der Marsch begann mit einer Kundgebung vor dem Europäischen Gerichtshof, auf der zunächst Nursel Kılıç von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) über den Zweck des von Luxemburg über Genf nach Strasbourg führenden Marsches informierte. „Als internationalistische Aktivistinnen und Aktivisten werden wir Hunderte Kilometer laufen und dabei gegen die Isolation Abdullah Öcalans und die türkischen Angriffe auf Efrîn protestieren. Wir wollen die Öffentlichkeit in Europa auf diese Themen aufmerksam machen.“ Von den USA, der EU und der UNO forderten die Internationalist*innen eine klare Haltung gegen das Vorgehen des türkischen Staates, die konkrete Sanktionen beinhalten müsse, so Nursel Kılıç.

Anschließend ergriffen Vertreter*innen aus verschiedenen Ländern das Wort und erläuterten ihre Motivation zur Teilnahme an der Aktion. So erklärte Dr. Daniel Marez aus der argentinischen Gruppe, er wolle den kurdischen Befreiungskampf unterstützen und sich als Arzt gleichzeitig um die gesundheitliche Versorgung der Aktivist*innen kümmern.

Im Namen einer Gruppe aus Portugal erklärte Daniel Duritti „Wir laufen mit, weil zur Freilassung Abdullah Öcalans beitragen und das Projekt des demokratischen Konföderalismus bekannt machen wollen.“

Klara Barselona sagte: „Wir sind mit 95 Personen aus Katalonien, dem Baskenland, Andalusien, den Kanaren, Galizien und Spanien gekommen, um Solidarität mit dem kurdischen Volk zu zeigen. Wir sind solidarisch mit Abdullah Öcalan, der seit 19 Jahren im Gefängnis ist.“

Lise B. aus der Frankreich-Gruppe erklärte: „Wir sind dabei, weil wir uns im demokratischen Konföderalismus wiederfinden und den kurdischen Kampf für die Rechte von Frauen unterstützen.“

Für die Skandinavien-Gruppe sagte Niclas Turner: „Wir wollen zeigen, dass das kurdische Volk nicht allein ist. Wir denken, dass das Projekt des demokratischen Konföderalismus umsetzbar ist und es verdient, in der Welt bekannt gemacht zu werden.“

Vincenzo K. aus Italien erklärte in seinem Redebeitrag, die Kurden hätten sich in Rojava für die gesamte Menschheit eingesetzt: „Sie haben den IS besiegt und verdienen damit Solidarität. Deshalb möchten wir mitteilen, dass wir immer an der Seite des kurdischen Volkes stehen.“

Auch Cansu Özdemir als Ko-Vorsitzende der Hamburger Linksfraktion hielt einen Redebeitrag, in dem sie sagte: „Das Rojava-System baut auf dem Paradigma Abdullah Öcalans auf und ist zu einer Quelle der Hoffnung für alle Völker der Region geworden. Es ist untragbar, dass er einerseits eine Hoffnung für die Menschheit darstellt und andererseits seit 19 Jahren im Gefängnis festgehalten wird. Aus diesem Grund ist diese Aktion so wichtig.“

Im Anschluss an die Kundgebung ging der Marsch los. Die Aktivist*innen hatten einen Weg von 17 Kilometern vor sich und verbrachten die Nacht im französischen Thionville.