Öcalan-Anwälte beantragen Besuchserlaubnis

Das Verteidigerteam des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan hat bei der Staatsanwaltschaft von Bursa einen Antrag auf Mandantenbesuch gestellt.

Die Anwält*innen Raziye Turgut, Rezan Sarıca, Serbay Köklü und İbrahim Bilmez haben bei der Generalstaatsanwaltschaft Bursa einen Antrag auf Besuchsgenehmigung für ihren Mandanten Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali gestellt.

Nach dem letzten Anwaltsbesuch bei Öcalan am 7. August blieben die folgenden Besuchsanträge des Rechtsbüros Asrin, das Öcalan seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Februar 1999 vertritt, bislang unbeantwortet. Auch Angehörige des kurdischen Vordenkers dürfen die Gefängnisinsel im Marmarameer seit August nicht mehr betreten. Vergangene Woche wurde zudem bekannt, dass bereits am 21. Oktober gegen Abdullah Öcalan und seine drei Mitgefangenen auf Imrali eine Disziplinarstrafe verhängt worden ist. 

Mit einem über Monate andauernden Hungerstreik, den die HDP-Abgeordnete Leyla Güven am 7. November 2018 in einem Gefängnis in Amed (Diyarbakir) begonnen hatte und dem sich mehrere tausend Aktivistinnen und Aktivisten anschlossen, konnte die Totalisolation Abdullah Öcalans kurzzeitig durchbrochen werden. Die Generalstaatsanwaltschaft von Bursa hatte nach achtjähriger Verweigerung am 2. und 22. Mai, am 12. und 18. Juni und am 7. August den Besuch der beiden Anwält*innen Rezan Sarıca und Newroz Uysal bei Öcalan gestattet. Zuvor konnte Öcalan zuletzt am 27. Juli 2011 Anwaltsbesuch auf Imrali empfangen.