21 Corona-Infizierte in Flüchtlingsunterkunft in Rosenheim

In einer Flüchtlingsunterkunft im bayrischen Rosenheim wurden 21 Schutzsuchende positiv auf Corona getestet. 58 Schutzsuchende wurden daraufhin in Quarantäne in andere Unterkünfte verlegt.

Die Corona-Infektionen in Unterkünften für Schutzsuchende steigen weiter an. Nachdem im bayrischen Rosenheim 21 Personen in einer Unterkunft positiv auf Corona getestet worden waren, werden 58 der Bewohner*innen mit ihren Familien in andere Unterkünfte gebracht, wo sie unter Quarantäne gestellt werden sollen. Anschließend sollen sie wieder zurück nach Rosenheim in die Sammelunterbringung gebracht werden.

Trotz der Eskalation der Corona-Fälle in Unterkünften für Schutzsuchende findet kein Überdenken der Praxis der Massenunterbringung statt. Erst vor wenigen Tagen hatten NGOs einen dringenden Appell veröffentlicht. Die Hilfsorganisationen hatten erklärt: „Die Lager in Deutschland müssen aufgelöst werden. Die Landesregierungen müssen jetzt schnell handeln und die langfristige und zukünftige Unterbringung in Wohnungen gewährleisten.“ Sie forderten, die Bundesländer dürften nicht weiter auf „Massenunterkünfte“ setzen. Die Corona-Pandemie mache deutlich, dass „eine menschenwürdige Unterbringung“ überfällig und überlebensnotwendig sei. Dies gelte für „Moria ebenso wie für Halberstadt“.

Helen Deffner vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt kritisierte die Behörden, die Gesundheit der Schutzsuchenden bewusst zu gefährden und eine „Durchseuchung“ in Kauf zu nehmen.