Zehn Jahre „Hambi“: Der Widerstand geht weiter
Vor zehn Jahren sind erstmalig Bäume im Hambacher Wald besetzt worden. Die Waldbesetzung hält bis heute an und ist zu einem Mahnmal für Klimagerechtigkeit geworden.
Vor zehn Jahren sind erstmalig Bäume im Hambacher Wald besetzt worden. Die Waldbesetzung hält bis heute an und ist zu einem Mahnmal für Klimagerechtigkeit geworden.
Die Besetzung im Hambacher Wald feiert heute ihr zehnjähriges Bestehen. Bis zu diesem Jubiläum war es ein langer Weg mit vielen Räumungen und ad hoc erfolgten Wiederbesetzungen. Nach den Großprotesten im September 2018 und der erfolgreichen Wiederbesetzung wurde der Wald zuerst durch ein Moratorium von der Rodung verschont und dann die Erweiterung des Tagebaus in Richtung Wald durch das Kohleausstiegsgesetz rechtlich verhindert. Nichtsdestotrotz hält die Waldbesetzung bis heute weiterhin an, sie ist zu einem Mahnmal für Klimagerechtigkeit geworden.
Eine Aktivistin aus der Besetzung sagt dazu: „Zehn Jahre Widerstand sind noch lange nicht genug. Wir haben einen Freiraum erschaffen, in dem wir zeigen können, wie Utopien umgesetzt werden können, einen Ort des gemeinsamen Lebens im Widerstand. Solange sich die Schaufelräder von RWE drehen und die Pumpen weiter den Bäumen das Grundwasser wegnehmen, bleiben wir aktiv und hier. Der Wald ist noch lange nicht gerettet und das Klima auch nicht!“
Widerstand im Hambacher Wald: „Mehr als ein lokaler Kampf“
Der Widerstand im Hambacher Wald war auch immer schon mehr als ein lokaler Kampf gegen Braunkohleverstromung. Die Forderung nach Klimagerechtigkeit impliziert für die Besetzer:innen eine Auseinandersetzung mit Unterdrückungsmechanismen und eine Sichtbarmachung von Herrschaftsverhältnissen im Kapitalismus. Aus diesen Gründen betrachten sie die Erhaltung des Freiraums als notwendig und eine unerlässliche Stütze, um einen Systemwandel voranzutreiben und den Klimawandel einzugrenzen. 1,2 Grad Erderwärmung würden viele Teile der Welt schon unbewohnbar machen. Deshalb ist Klimagerechtigkeit eine erforderliche Antwort und der Kampf gegen den Kapitalismus dafür grundlegend, meinen die Besetzer:innen.
„Der Systemwandel ist unverhandelbar“
„Wir brauchen den Hambi um zu zeigen, dass die Menschen gemeinsam sehr wohl eine Chance haben, sich RWE und anderen ausbeutenden Wirtschaftsunternehmen in den Weg zu stellen und der Politik zu sagen, dass sie so nicht weitermachen kann. Der zwingend erforderliche Systemwandel ist nicht verhandelbar. Deswegen bleibt der Hambacher Wald weiterhin besetzt. Auf die nächsten zehn Jahre!“, sagt eine Aktivistin:
„Die Proteste gegen RWE und die Braunkohle werden auch in Zukunft nicht weniger werden, genauso wenig die Forderungen nach Klimagerechtigkeit und den Systemwandel. Hambi, Lützerath und anderswo bleiben widerständig.“