Wintereinbruch sorgt für Chaos in Istanbul

Starker Schneefall hat in der Türkei zu einem Verkehrschaos geführt. Der Istanbuler Airport stellte die Flüge am vorübergehend komplett ein.

Starker Schneefall hat in Türkei zu einem Verkehrschaos geführt. Der Airport Istanbul stellte am Montag alle Flüge aufgrund des Wetters vorübergehend komplett ein, wie die Betreiberfirma mitteilte. Frühestens um 4 Uhr Dienstagfrüh solle der Flugbetrieb wiederaufgenommen werden. Man arbeite weiterhin daran, die Landebahnen und Zufahrtsstraßen vom Schnee freizuräumen.

Es ist das erste Mal seit Eröffnung im Jahr 2019, dass der Istanbuler Flughafen wegen schlechten Wetters komplett geschlossen wurde. Im Frachtbereich des Airports sei durch die Schneelast ein Teil des Dachs eingestürzt, sagte ein Sprecher. Der Teil des Gebäudes sei zurzeit aber ungenutzt, niemand sei verletzt worden. Der Betrieb vom kleineren Flughafen Sabiha Gökçen auf der asiatischen Seite der Bosporus-Metropole gehe aber weiter.

Das Istanbuler Gouverneursamt teilte unterdessen mit, dass das Verlassen der Provinz mit Fahrzeugen aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres untersagt ist. Die Zufahrtsstraßen aus Thrakien nach Istanbul seien zudem gesperrt, auch weitere Straßen um Istanbul wurden nach Behördenangaben gesperrt. Der Betrieb an den Busbahnhöfen in Istanbul ist bis vorerst Dienstagmorgen ebenfalls eingestellt worden.

Vielerorts stecken Autofahrerinnen und -fahrer im Schneechaos fest. Östlich von Istanbul wurden bei einem Unfall auf einer Autobahn mindestens 22 Menschen verletzt. Mehr als 30 Fahrzeuge seien aufgrund andauernder Schneefälle und der schlechten Sicht aufeinander gefahren.

Der Wetterdienst hat bisher keine Entwarnung gegeben. Wegen neuer starker Schneefälle ab Montagabend forderte Istanbuls Gouverneur Ali Yerlikaya die Bevölkerung auf, die Autos stehen zu lassen und vorsichtshalber zu Hause bleiben. Weiterer Schneefall und starke Winde würden erwartet.

Hunderte Dörfer in Kurdistan von Außenwelt abgeschnitten

Und auch in den kurdischen Regionen des Landes beeinträchtigte der Schnee das öffentliche Leben. In den Provinzen Amed (tr. Diyarbakir), Çewlîk (Bingöl), Wan, Mûş, Şirnex und Xarpêt (Elazığ) sind die Verbindungen zu hunderten Dörfern abgeschnitten. Aus zahlreichen Orten liegen Berichte vor, wonach die Behörden seit Tagen verweigern würden, die Verbindungsstraßen vom Schnee freizuräumen. Die meisten kurdischen Städte werden bedingt durch die Absetzung gewählter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der HDP und ihrer Schwesterpartei DBP von sogenannten Zwangsverwaltern der AKP regiert. Diese Beamten sind bekannt dafür, die Region mit ihrer Bevölkerung systematisch zu vernachlässigen.