Akbelen-Wald: Protest gegen Abholzung geht weiter

Eine große Fläche im Akbelen-Wald in der türkischen Mittelmeerprovinz Muğla ist bereits für den Braunkohleabbau gerodet worden. Die Anwohner:innen und Aktivist:innen leisten weiter Widerstand, der Staat setzt Polizei, Militär und Störsender ein.

Der Widerstand gegen die Abholzung des Akbelen-Waldes in Muğla geht weiter, eine große Waldfläche ist jedoch bereits gerodet. Auch am Samstag gingen Polizei und Militär mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die protestierenden Anwohner:innen aus dem Dorf Ikizköy und aus anderen Landesteilen der Türkei angereisten Aktivist:innen vor. Die Demonstrant:innen blockierten immer wieder Straßen im Landkreis Milas an der Mittelmeerküste. Die Menschen aus Ikizköy, die die geplante Rodung des Waldes für den Braunkohleabbau jahrelang mit einem Protestcamp verhindern konnten, zeigen sich trotz der staatlichen Übermacht weiterhin entschlossen. „Wir geben nicht auf, wir bleiben bis zum letzten Baum hier“, sagte eine Frau.

Inzwischen hat die Rodung das Protestcamp fast erreicht. Der türkische Staat setzt Störsender ein, um die Kommunikation der Aktivist:innen mit der Außenwelt zu verhindern. Am Samstag wurden 24 Personen bei den Protesten festgenommen, darunter auch die Rechtsanwält:innen Ismail Hakkı Atal und Leyla Bilgen. Die Festgenommenen wurden wieder freigelassen, gegen vier Betroffene wurde ein richterliches Auslandsreiseverbot wegen Widerstand gegen die Polizei angeordnet. Die Aktivistin Deniz Gümüşel erhielt außerdem die Auflage, zweimal wöchentlich eine Unterschrift bei der Polizei zu leisten.