Schiffweg zum Steinkohlekraftwerk Moorburg blockiert
In Hamburg haben die Aktionstage des Bündnisses deCOALonize Europe mit einer Blockade der Kattwykbrücke begonnen. Aktivist*innen verhindern mit einer Sitzblockade das Hochfahren der Hubbrücke.
In Hamburg haben die Aktionstage des Bündnisses deCOALonize Europe mit einer Blockade der Kattwykbrücke begonnen. Aktivist*innen verhindern mit einer Sitzblockade das Hochfahren der Hubbrücke.
Knapp 160 Aktivistinnen und Aktivisten des Bündnisses deCOALonize Europe besetzen seit dem Vormittag die Kattwykbrücke in Hamburg und verhindern mit einer Sitzblockade das Hochfahren der Hubbrücke. Somit kann über die Elbe kein Frachter das Kraftwerk Moorburg mit Steinkohle versorgen. Am Morgen demonstrierten bereits hunderte Menschen in Hamburg für die Schließung des Kohlehafens, dem größten deutschen Steinkohle-Seehafen. Mit diesen Aktionen machen die Aktivist*innen auf die dramatischen Folgen des Abbaus, Handels und der Verbrennung von Steinkohle aufmerksam. Dies ist die erste erfolgreiche Aktion zivilen Ungehorsams im Rahmen der für dieses Wochenende angekündigten deutschlandweiten Aktionstage entlang der Lieferketten gegen die Steinkohleinfrastruktur.
Alexandra Korolewa, Leiterin der russischen Umweltorganisation EcoDefense, sagte in einer Solidaritätsbotschaft: „Die Menschen hier müssen handeln und von der deutschen Regierung fordern, sofort aus der Kohle auszusteigen. Die Importe aus Russland müssen beendet werden. Wir können nicht zehn oder zwanzig Jahre länger warten. Stoppt nicht damit, nein zur Kohle und ja zu erneuerbaren Energien zu sagen“. Korolewa beantragte im Juni in Deutschland politisches Asyl, da sie wie viele weitere Umweltschützer*innen in Russland bedroht wird.
Konzerne wie EnBW, steag, Vattenfall und RWE importieren die Kohle aus Ländern wie Russland, Kolumbien und den USA. In den Abbauregionen führt der Bergbau zu Vertreibung, Mord und Zerstörung von Lebensgrundlagen. Das Bündnis deCOALonize Europe kritisiert, dass dies Folgen der Energiewirtschaft in Deutschland seien und fordert den sofortigen Kohleausstieg.
„deCOALonize Europe schließt sich heute mit Aktionen dem Widerstand der Menschen in den Abbauregionen an. Wir blockieren heute an verschiedenen Orten die Steinkohle-Lieferkette. Das Klimapaket beweist wieder, dass die Bundesregierung lieber kapitalistische Interessen bedient, als Antworten auf die bevorstehende Klimakatastrophe zu finden“, erklärte die Aktivistin Jennifer Schneiders aus Hamburg.
deCOALonize Europe ist ein Bündnis von Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung, der Lateinamerika- und Russlandsolidarität und Initiativen gegen Kohle aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Sie haben sich zusammengeschlossen, um für den sofortigen Kohleausstieg und für Klimagerechtigkeit zu kämpfen.