Sand im Getriebe fordert klimagerechte Mobilitätswende

Das Aktionsbündnis Sand im Getriebe kündigt eine Aktion des zivilen Ungehorsams vor der Internationalen Automobilausstellung IAA in München an.

Das Aktionsbündnis Sand im Getriebe kündigt für den Zeitraum vom 8. bis 12. September 2021 eine Massenaktion zivilen Ungehorsams gegen die IAA (Internationale Automobilausstellung) in München an. Der Protest steht unter dem Motto #blockIAA – Autokonzerne entmachten, Klima schützen!

Der Bericht des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) von Montag, dem 9. August, zeigt, dass die Weltgemeinschaft kurz vor einem Kontrollverlust in der Klimakatastrophe steht. Grundlegende Veränderungen sind jetzt in aller Konsequenz notwendig, erklärt das Bündnis und kündigt eine Blockade der alle zwei Jahre stattfindenden IAA in ihrem Ablauf an. Rund um das Münchner Messegelände soll mit vielfältigen Protestformen eine ökologische und sozialgerechte Mobilitätswende jenseits des Autos gefordert werden.

Dazu erklärt Lou Winters, Pressesprecherin des Bündnisses: „Wir steuern ungebremst auf eine Klimakatastrophe zu – trotzdem drückt Deutschland weiter aufs Gaspedal: Immer größere und dickere Autos verstopfen unseren Straßen, nehmen uns die Luft zum Atmen und heizen das Klima an. Das werden wir von Sand im Getriebe nicht zulassen. Im September stellen wir uns dem zerstörerischen Auto-Wahnsinn in den Weg.“

Besondere Rolle Deutschlands

EU-weit ist laut Statistischem Bundesamt der Straßenverkehr für 26 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Der Bundesrepublik Deutschland kommt dabei eine besondere Rolle zu, heißt es im Aufruf des Bündnisses weiter. Weltweit schlagen deutsche Autokonzerne Profit, indem sie klimaschädliche Fahrzeuge verkaufen. Die hier angesiedelte Automobilindustrie wirkt durch exzessiven Lobbyismus auf alle Ebenen der politischen Entscheidungsfindung ein, um ihr zukunftsloses Geschäftsmodell am Laufen zu halten.

Die IAA lockt Verbraucher:innen mit dem Versprechen eines klimafreundlichen E-Autos. Doch dieser grüne Anstrich bröckelt, denn weder unter sozialen noch unter ökologischen Aspekten sind Elektroautos eine Lösung. Ein Verkehrskonzept, welches sich auf das Auto fokussiert, ist nicht zukunftsfähig. Öffentlicher Raum muss für Menschen gestaltet werden, nicht für Autos.

„Wir vom Bündnis Sand im Getriebe fordern stattdessen eine echte solidarische und klimagerechte Mobilitätswende. Wir fordern autofreie Städte, kollektive Formen der Mobilität, einen stark ausgebauten und kostenlosen ÖPNV – vor allem auf dem Land. Und den sofortigen Baustopp aller Autobahnprojekte“, so Winters.

Aktionsbündnis Sand im Getriebe

Sand im Getriebe ist ein Aktionsbündnis aus verschiedenen klima-, verkehrspolitischen und globalisierungskritischen Gruppen und wurde Anfang 2019 gegründet. Das Bündnis versteht sich als Teil der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung und steht für eine radikale Verkehrswende. Bereits 2019 blockierte Sand im Getriebe erfolgreich das Ausstellungsgelände der IAA in Frankfurt am Main.