Passau: Aktivisten errichten hängendes Klimacamp

Über dem Inn in Passau haben Aktivist:innen das erste hängende Klimacamp Deutschlands über einem Fluss errichtet, ein sogenanntes Traversenklimacamp.

In der Nacht zu Sonntag haben Klimagerechtigkeitsaktivist:innen in Passau das erste deutsche hängende Klimacamp über einem Fluss errichtet, ein sogenanntes Traversenklimacamp. In einem unter dem Fünferlsteg gespannten Seil über den Inn begaben sich junge Aktivist:innen in Hängematten und machten mit einem Transparent auf die aktuellen gegen eine Mobilitätswende gerichteten politischen Entwicklungen aufmerksam: „Mobilitätswende für eine klimagerechte Stadt”.

Schon in der vorherigen Nacht hatten die Aktivist:innen angefangen, eine Traverse über den Inn zu bauen. Bei einem Zwischenschritt wurden sie allerdings von der Polizei aufgehalten. Dabei übergaben sie das erst provisorisch befestigte Seil in die Obhut der Polizei. Zu jedem Zeitpunkt des Aufbaus wurde die Sicherheit von Beteiligten und Passant:innen gewährleistet.

„Über die nächsten Tage werden wir das Traversenklimacamp zu einem Holzhaus ausbauen”, zitiert das Passauer Klimacamp den Aktivisten Sam Bosch (18). „Wir gehen, wenn Oberbürgermeister Dupper allen Bürger:innen schriftlich zusichert, dass er die Forderungen nach einer Mobilitätswende für eine lebenswerte Stadt erfüllt.”

Passau sei eine wunderschöne Stadt mit historischen Gebäuden, doch das Leben könnte viel besser sein, wenn Autos nicht kostbaren öffentlichen Raum wegnehmen und die Luft verpesten würden, kommentiert die Klimacamperin Juliane Diehl die Aktion. Wegen teils heftiger Böen hat sich das Klimacamp Passau zwischenzeitlich jedoch dazu entschlossen, das Traversenklimacamp unter dem Innsteg vorzeitig abzubauen.

Foto: Markus Roßgoderer