In der Mittelmeerprovinz Muğla in der Türkei versuchen Anwohner:innen und Klimaaktivist:innen seit zwei Jahren, die Abholzung des Akbelen-Waldes für die Erschließung eines Braunkohlereviers zu verhindern. Das Waldgebiet liegt im Landkreis Milas und grenzt an das Dorf Ikizköy. Das Unternehmen YK Enerji, das Wärmekraftwerke betreibt, hat die erforderliche Genehmigung für die Erschließung von 740 Hektar Land innerhalb des Akbelen-Waldes für die Förderung von Braunkohle erhalten. Das Unternehmen war jedoch auf den Widerstand der Dorfbewohner:innen von Ikizköy gestoßen. Seitdem im Juli 2021 die ersten dreißig Bäume gefällt wurden, halten Anwohner:innen im Wald Wache.
Am Montag wurde die Rodung unter dem Schutz von Polizei und Jandarma fortgesetzt, die Mahnwache wurde gewaltsam aufgelöst. Der Protest der Menschen aus Ikizköy wird von Klimaaktivist:innen aus Izmir, Aydin und Istanbul unterstützt. In der Region herrscht jedoch ein Ausnahmezustand, bei der kurzen Fahrt von Milas in den Wald wurden die angereisten Aktivist:innen sechs Mal von Sicherheitskräften kontrolliert. Der Akbelen-Wald steht unter der Belagerung von Polizei und Jandarma. Als die Aktivist:innen endlich ankamen, wurden sie von der Bevölkerung begeistert begrüßt.
Bahadir Altan vom Widerstandskomitee Akbelen sagt, dass der Beginn der Rodung nach den Wahlen erwartet wurde. Die Dorfbewohner:innen hätten die Abholzung des Waldes dreimal stoppen können, aber dieses Mal seien sie mit einem polizeilichen und militärischen Großaufgebot konfrontiert, das wie eine Besatzungsmacht agiere.
Proteste im Akbelen-Wald am Dienstag
Der Widerstand gegen die Abholzung des Akbelen-Waldes wurde heute in den frühen Morgenstunden fortgesetzt. Den Aktivist:innen gelang es zunächst, in das Abholzungsgebiet einzudringen und eine Straße zu blockieren. Im Laufe des Vormittags wurden sie von Polizei und Jandarma gewaltsam aus dem Wald gebracht. Es kam zu mehreren Festnahmen.