Die Serhad-Region in Nordkurdistan ist aufgrund von Schneefällen und großer Lawinengefahr nicht mehr erreichbar. 3537 Wohngebiete in den Provinzen Wan (Van), Colemêrg (Hakkari), Bedlîs (Bitlis), Mûş (Muş), Erzîrom (Erzurum), Reşqelas (Iğdır), Agirî (Ağrı) und Qers (Kars) sind vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, etliche Verkehrswege gesperrt. Wegen des anhaltenden Schneefalls spitzt sich die Lage aber noch weiter zu. Für Montag haben Wetterexperten bereits Neuschnee vorhergesagt.
Wie die örtlichen Behörden mitteilen, wurden bereits Hunderte Landstraßen in der gesamten Serhad-Region von Lawinen verschüttet. Straßen in Dörfer, Weiler und Stadtzentren sind vielerorts nicht mehr passierbar. Zehntausende Menschen sind somit auf sich selbst gestellt.
In Wan ist die Lage besonders prekär. Flüge in die Provinzhauptstadt fallen bis auf Weiteres aus. Am Montag bleiben außerdem provinzweit alle staatlichen Grund- und Mittelschulen sowie private Bildungseinrichtungen geschlossen.
41 Tote bei Lawinenunglück
In Muskî (Bahçesaray) in der Provinz Wan sind am Dienstag ein fahrender Kleinbus und eine Baumaschine von einer Lawine mitgerissen worden. Fünf Menschen starben. Während der Bergungsarbeiten löste sich am Mittwoch eine zweite Lawine, die einen Teil der Rettungsmannschaft traf. Insgesamt kamen 41 Menschen ums Leben, mehr als 80 wurden verletzt.