Heskîf-Aktionstag in Nürnberg

Anlässlich des globalen Aktionstages zur Rettung der zwölftausend Jahre alten antiken kurdischen Stadt Heskîf (Hasankeyf) haben in Nürnberg Aktionen stattgefunden.

In drei Tagen (10. Juni) soll die Aufstauung des Tigris am Ilisu-Staudamm beginnen. Dies hätte zu bedeuten, dass die 12.000 Jahre alte Kulturstätte Heskîf (türkisch: Hasankeyf) in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) ab Oktober verschwindet und rund 200 Siedlungsgebiete unter Wasser gesetzt werden. Anlässlich dessen hatte die „Initiative zur Rettung von Hasankeyf“ unter dem Motto „Noch ist es nicht zu spät, Hasankeyf und den Tigris zu retten!” zu globalen Aktionstagen am 7. und 8. Juni aufgerufen. In insgesamt 39 Städten weltweit wird es Aktionen geben, viele fanden bereits heute im Rahmen des ersten der beiden Aktionstage statt.

In Nürnberg versammelten sich Aktivist*innen vor dem Germanischen Nationalmuseum und dem Neuen Museum und verteilten Flugblätter und Flyer mit Informationen zum Ilisu-Wasserkraftwerk, das auf 50 Jahre Betriebsdauer angelegt ist und zu den weltweit umstrittensten Talsperrenprojekten gehört. Nach Rücksprache wurden die Flugblätter auch im Buchladen des Museums ausgelegt.

Die Passanten zeigten sich durchaus interessiert und aufgeschlossen. Viele wussten nicht, dass der türkische Staat die Stätte auf dem Gebiet des antiken Mesopotamiens, deren Wurzeln bis in die Bronzezeit reicht, wegen des Ilisu-Staudammprojekts fluten will und damit nicht nur die einzigartige Geschichte dieses Ortes, sondern auch die Lebensgrundlage der Einwohner*innen zerstört. In Gesprächen wurde auch auf den Einsatz von Wasser als politischer Kriegswaffe hingewiesen, um die angrenzenden Länder auszutrocknen. Dabei war einhellige Meinung, dass Wasser als Gemeingut betrachtet werden sollte. Noch sei es nicht zu spät, die Pläne der türkischen Regierung zu durchkreuzen.