Gedenken an Colonel Thileepan auf dem Südwestfriedhof in Essen

In Essen hat auf dem Südwestfriedhof eine Gedenkveranstaltung für Leutnant Colonel Thileepan, Mitglied der LTTE, stattgefunden. Thileepan, der für ein Ende der Kolonisierung seines Landes kämpfte, verstarb am 26. September 1987 in einem Hungerstreik.

Auf dem Südwestfriedhof in Essen fand am Donnerstag eine Gedenkveranstaltung für Leutnant Colonel Thileepan, Mitglied der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), zu seinem 37. Todestag statt. Veranstaltet wurde das Gedenken vom Volksrat der Eelamtamilen in Deutschland (VETD) und der tamilischen Jugendorganisation TYO. Auch ein Internationalist aus der kurdischen Bewegung beteiligte sich an der Veranstaltung.

Das Gedenken war dem tamilischen Revolutionär, Leutnant Colonel Thileepan, gewidmet und fand an der Gedenkstätte für die gefallenen Tamil:innen in Tamil Eelam auf dem Essener Südwestfriedhof statt. Thileepan gab am 26. September 1987 im Alter von 23 Jahren in einem Hungerstreik sein Leben. Er war seit 1983 Teil der LTTE und Leiter der Ortsgruppe der LTTE in Jaffna. Ursprünglich hatte er Medizin studiert und hätte ein Leben in Wohlstand führen können. Aber er entschied sich, für die Freiheit seines Volkes zu kämpfen. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei, sich für die Rechte und die Befreiung der tamilischen Frauen einzusetzen. Wie auch für Abdullah Öcalan und die kurdische Bewegung hatte für Thileepan und die LTTE die Befreiung der Frau einen hohen Stellenwert.

Am 15. September 1987 begann er einen Hungerstreik, um gegen die Stationierung von indischem Militär in Tamil Eelam Widerstand zu leisten. Sein Protest wurde jedoch von der indischen Regierung ignoriert. Die Besatzung durch den indischen Staat war das Ergebnis einer Vereinbarung Sri-Lankas mit Indien. Thileepan war Teil einer Delegation der LTTE, die an Gesprächen mit der indischen Regierung teilnahmen. In dieser Zeit erkannte Thileepan das wahre Gesicht der indischen Regierung, welche eine Politik betrieb, die gegen die tamilischen Interessen gerichtet war. Also entschied er sich, für den Abzug des indischen Militärs und für eine ein Ende der Kolonialisierung der tamilischen Heimat in einen unbefristeten Hungerstreik zu treten. Die Ignoranz, mit der der indische Staat ihm begegnete, schaffte es jedoch nicht, den Willen Thileepans zu brechen. Nach zwölf Tagen, ohne dass er Nahrung und Wasser zu sich nahm, verstarb Thileepan am 26. September 1987 für die Befreiung seines Volkes und seiner Heimat Tamil Eelam.

„Mit seiner Aktion riss er den indischen Besatzern die Maske vom Gesicht, womit das tamilische Volk das wahre Wesen dieses Staates erkannte. Außerdem berührte sein Opfer die Seelen der Tamil:innen wie kaum ein Ereignis in der tamilischen Geschichte zuvor. Um diesem besonderen Menschen zu gedenken, haben wir an seinem Todestag auf dem Essener Südwestfriedhof Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet“, erklärte ein Teilnehmer des Gedenkens.