Feuer am Gabar breitet sich auf Basan aus

Der vor einer Woche am Berg Gabar in Şirnex ausgebrochene Brand hat sich inzwischen auf die Gemeinde Findik im Landkreis Basan ausgeweitet. Die Behörden haben bisher keine Löschversuche unternommen.

Der am Montag vor einer Woche auf der Bergspitze des Çiyayê Gabar in der nordkurdischen Provinz Şirnex (türk. Şırnak) ausgebrochene Waldbrand weitet sich aus. Mittlerweile haben die Flammen die Gemeinde Findik im Landkreis Basan (Güçlükonak) erreicht. Die Behörden haben bisher keine Löschversuche unternommen.

In Flammen stand zunächst die höchste Stelle des Berges, direkt gegenüber liegt die Gemeinde Dergûl (Kumçatı), die verwaltungstechnisch an die Provinzhauptstadt Şirnex gebunden ist. Danach griffen die Flammen auf die Siedlungsgebiete Deriyê Gabar, Bêsûkê (Koçağılı), Deşta Dêrşew, Qernê, Bîrava und Memîrûka über. In Bêsûkê konnte der Brand von Anwohner*innen zwar in Eigeninitiative gelöscht werden, währenddessen zogen die Flammen jedoch weiter Richtung Zivingû.

Die Ursache des Feuers ist weiterhin unklar, vermutet wird allerdings Brandstiftung durch türkische Soldaten. Auch aktuell finden in der Region um den Gabar Militäraktivitäten statt, der Berg wird fast pausenlos von Kampfhubschraubern überflogen. Die Menschen aus der Region beklagen, dass bereits tausende Bäume und Tiere den Flammen zum Opfer gefallen sind.

Am Çiyayê Gabar, der zu den Rückzugsgebieten der Guerilla in der Region Botan gehört, einem Zentrum des kurdischen Befreiungskampfes, brannte es seit Beginn der Sommerzeit immer wieder. In der Regel wurden die Flächenbrände durch den Beschuss von Mörsergranaten ausgelöst, die von umliegenden Militärwachen oder Stützpunkten der türkischen Armee abgefeuert wurden. Seit Jahren wird die Natur Kurdistans vom Militär durch systematisch gelegte Feuer zerstört. Am Berg Cûdî brennt es seit über drei Monaten ununterbrochen.