Am 1. Juni ist bei einer Militäroperation in der Nähe der Ortschaft Pirejman (tr. Kurşunlu) im nordkurdischen Landkreis Dîcle (Dicle) ein Waldbrand ausgebrochen, der sich immer weiter ausbreiten konnte. Am Mittwoch wurde die Hänge des Berges Gorse (Görese) stundenlang von Kampfhubschraubern bombardiert. Die Feuerwehr rückte an, um die sich aufgrund des Windes schnell ausbreitenden Brände zu löschen, wurde aber vom Militär gestoppt. Die Soldaten drohten gegen alle diejenigen vorzugehen, welche die Brände zu bekämpfen versuchten. Außerdem soll das Landratsamt von Dicle entschieden haben, nichts gegen die Brände zu unternehmen, solange sie keine Siedlungen erreichten.

Durch die vom Militär gelegten Waldbrände soll der Guerilla der Bewegungsspielraum genommen werden. Jeden Sommer brennt die Armee so weitere Wälder in der Region ab. Während Waldbrände in den westtürkischen Provinzen mit großem Aufwand gelöscht werden, brennen in Kurdistan die Wälder, ohne dass es einen öffentlichen Aufschrei erzeugt.