DEM: „Kurdistan wird entvölkert und entwaldet“
Die DEM-Partei hat auf einer Pressekonferenz in Ankara vor der Zerstörung von Wäldern in der Türkei und einem gezielten Ökozid in militärischen Sperrgebieten in Kurdistan gewarnt.
Die DEM-Partei hat auf einer Pressekonferenz in Ankara vor der Zerstörung von Wäldern in der Türkei und einem gezielten Ökozid in militärischen Sperrgebieten in Kurdistan gewarnt.
Die DEM-Partei hat auf einer Pressekonferenz im Parlament in Ankara über die Zerstörung von Wäldern in der Türkei und den gezielten Ökozid in den kurdischen Gebieten informiert. Ibrahim Akin, Ko-Sprecher der Ökologiekommission der DEM, machte den türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan für die zunehmende Trockenheit und den Wassermangel verantwortlich und sagte, dass durch die Regierungspolitik immer mehr Waldflächen verschwinden und in der gesamten Türkei ein unverantwortlicher Raubbau an der Natur betrieben werde.
Waldzerstörung in Şirnex
Neben der Naturzerstörung in der Türkei insgesamt wies Akin auch auf die besondere Situation in Kurdistan hin. Zuletzt seien 15 Menschen bei einem Flächenbrand ums Leben gekommen, gegen ausgebrochene Feuer in der Region werde zu spät interveniert. Die aktuellen Waldbrände und Rodungen in der Provinz Şirnex (tr. Şırnak) bezeichnete Akin als Fortsetzung der staatlichen Politik der 1990er Jahre, in denen die Bevölkerung vertrieben und Tausende Dörfer zerstört wurden. Die seitdem andauernde Politik der Entvölkerung und Entwaldung bedrohe das Ökosystem.
Ökozid in militärischen Sperrgebieten
Die DEM-Abgeordnete Nevroz Uysal Aslan wies auf den Zusammenhang mit der gegen die kurdische Bevölkerung gerichteten Politik der Verleugnung und Assimilierung hin und sagte: „Diese Politik richtet sich nicht nur gegen die Sprache, Identität und Kultur der Menschen, sondern gegen alle Lebewesen in der Region, gegen den Boden, die Luft, das Wasser und die Bäume. Es findet ein Ökozid statt. Eines der am meisten betroffenen Gebiete in Kurdistan ist Şirnex.“
Die Ausrufung militärischer Sperrgebiete sei zu einem Dauerzustand geworden, dadurch vereinfache sich die Ausbeutung der Natur, erklärte die Abgeordnete und zeigte Fotos von gerodeten Wäldern. Die Abholzung erfolge ausschließlich in sogenannten „Sondersicherheitsgebieten“ und unter militärischer Aufsicht.