Datteln-Besetzung beendet: „Und das war erst der Anfang!“
Die Besetzung des Kohlekraftwerks Datteln 4 ist beendet worden. Das Klimaaktionsbündnis Ende Gelände bewertet die Aktion als riesigen Erfolg und kündigt weitere Aktivitäten an.
Die Besetzung des Kohlekraftwerks Datteln 4 ist beendet worden. Das Klimaaktionsbündnis Ende Gelände bewertet die Aktion als riesigen Erfolg und kündigt weitere Aktivitäten an.
Rund 150 Menschen von Ende Gelände und DeCOALonize Europe haben heute neun Stunden lang das Gelände des Kraftwerks Datteln besetzt und dabei Verladeanlagen und Förderbänder blockiert. Ihre Aktion richtete sich gegen das Kohle-Gesetz der Bundesregierung und die verheerenden Abbaubedingungen der Import-Kohle in Russland und Kolumbien. Die Aktivist*innen wurden von der Polizei geräumt und erklärten die heutige Aktion für erfolgreich beendet.
Daniel Hofinger, der Pressesprecher des Bündnis Ende Gelände, kommentierte: „Wir feiern die heutige Aktion als riesigen Erfolg. Und das war erst der Anfang. Wir werden gegen Datteln 4 kämpfen, wie wir für den Hambacher Forst gekämpft haben.“
Der Konzern Uniper gibt an, im Gegenzug für die Inbetriebnahme von Datteln 4 ältere Steinkohlekraftwerke vom Netz zu nehmen. Kritiker*innen weisen darauf hin, dass diese Steinkohlekraftwerke jedoch erst in zwei bis fünf Jahren heruntergefahren werden sollen. Außerdem sollen diese Kraftwerke nicht komplett abgeschaltet, sondern möglicherweise auf Gas umgestellt werden – ein weiterer klimaschädlicher fossiler Energieträger. Nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums wird Datteln 4 über seine Laufzeit rund zehn Millionen Tonnen CO2 mehr ausstoßen als ältere Kraftwerke, die Uniper als Ausgleich vom Netz nehmen will.
Tara Cicchetti, Aktivistin von Fridays for Future, war Teil der Aktion und sagt: „Wir glauben den Lügen von Uniper keinen Meter. Kohleausstieg bedeutet: Kohlekraftwerke abschalten. Das haben wir heute selbst in die Hand genommen.“
Daniel Hofinger kommentiert weiter: „Kurzfristige Profitinteressen großer Konzerne dürfen nicht länger wichtiger sein als das Leben und die Landrechte der indigenen Bevölkerungen in Sibirien oder Kolumbien, die vom Kohleabbau betroffen sind. Als Menschen des globalen Nordens müssen wir endlich begreifen, dass unser Wirtschaftssystem unvereinbar mit Klimagerechtigkeit ist und uns aufmachen, Kapitalismus zu überwinden.“