#blockIAA: Aktivist:innen besetzen Open Space der IAA

Seit einer Stunde wird in München die Ausstellungsfläche der IAA von Aktivist:innen der Aktion #blockIAA besetzt. Mercedes hat den Betrieb seines Messestandes temporär eingestellt.

Seit einer Stunde blockieren rund 400 Aktivist:innen im Rahmen der Aktion #blockIAA des Bündnisses „Sand im Getriebe“ den sogenannten Open Space der Internationalen Automobil-Ausstellung auf dem Odeonsplatz in München. Der Ablauf auf dem Platz ist erheblich gestört, Mercedes hat den Betrieb seines Messestandes auf der Ausstellungsfläche temporär eingestellt. Die Aktivist:innen hatten vorher offen angekündigt, den Ablauf der Automesse zu stören. Beteiligt an den Protesten sind neben Sand im Getriebe auch die Bündnisse „...Ums Ganze!“ und „No Future for IAA“. Die Polizei ist bereits vor Ort.

© Sand im Getriebe

Mit der Autoindustrie ist keine Zukunft zu machen

„Angesichts der Klimakrise eine Abgas-Messe zu veranstalten, ist ein Schlag ins Gesicht aller folgenden Generationen und aller Menschen, die bereits von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Zu Recht wird die IAA von allen Seiten kritisiert, denn ihre Greenwashing-Lügen kauft ihnen keiner mehr ab“, sagt Lola Löwenzahn, Pressesprecherin von Sand im Getriebe. Es sei klar, mit der Autoindustrie sei keine Zukunft zu machen, deshalb werde sie blockiert. „Wir stehen mit unseren Aktionen für eine klimagerechte Verkehrswende.“ Es brauche keine „dicken Autos“, die Städte verstopften und das Klima weiter verpesteten, sondern „sozialgerechte Lösungen für alle“. Die IAA nehme sich riesige Flächen in der Innenstadt, um ihre Klimakiller zu bewerben. „Diese Plätze haben wir uns zurückgeholt“, so Löwenzahn.

Leerstehendes Haus besetzt

Mitglieder von No Future for IAA hatten im Rahmen der #blockIAA-Aktion am Vormittag ein leerstehendes Haus in der Münchner Innenstadt besetzt. Sie wollen eine gerechte Raumverteilung in der Stadt und kritisieren die Vergabe der öffentlichen Plätze an die Automesse. Diese Kritik wird auch vom Bündnis Sand im Getriebe geteilt, die Aktivist:innen fordern eine sozial gerechte Mobilitätswende und wollen „Spielplätze statt Parkplätze”, so steht es auf ihren Transparenten.

Liv Roth, Pressesprecherin von ...Ums Ganze!, ergänzt: „Wir blockieren heute gemeinsam die IAA. Obwohl die Polizei alles tut, um die Lobbyparty der Autoindustrie zu schützen, zeigen wir mit unserer Blockade: Die Inszenierung des deutschen Autokapitalismus hat deutliche Kratzer bekommen! Gemeinsam unterbrechen wir in München das Greenwashing-Gelaber der Autoindustrie.”

Die Bündnisse von #blockIAA kündigen an, die Proteste über den Tag fortzuführen. Im Rahmen ihrer Aktion verweisen sie auf einen gemeinsamen Aktionskonsens, in welchem die Aktivist:innen erklären, sich ruhig und besonnen zu verhalten. Die Sicherheit aller Beteiligten habe für sie höchste Priorität.