„Ü30-Alti-Camp-Tage" im Altdorfer Wald
Seit einem halben Jahr ist der Altdorfer Wald besetzt, um die geplante Rodung für ein Kiesabbaugebiet zu verhindern. Mit den „Ü30-Alti-Camp-Tagen" laden die Aktivisti ab heute in den Wald ein.
Seit einem halben Jahr ist der Altdorfer Wald besetzt, um die geplante Rodung für ein Kiesabbaugebiet zu verhindern. Mit den „Ü30-Alti-Camp-Tagen" laden die Aktivisti ab heute in den Wald ein.
Mit bunten Tagen für Jung und Alt, für Aktive und Neugierige blicken Aktivisti und Unterstützende vom 25.–31. August auf ein halbes Jahr Waldbesetzung zurück und bekräftigen ihren Einsatz für Klimagerechtigkeit und den Erhalt des Altdorfer Waldes bei Grund im Landkreis Ravensburg.
Ob beim gemeinsamen Pizzabacken und Musik machen, auf Bäume klettern und Übernachten im Baumhaus oder im Zelt ‒ jede und jeder ist willkommen, für ein paar Stunden oder mehrere Tage vorbeizuschauen und das Lagerleben im Baumhaus mit oder ohne Familie mitzuerleben. Neben Unterstützer:innen haben auch Vertreter:innen aus Politik und ein Liedermacher aus der Region ihre zeitweise Teilnahme zugesagt.
„Nach den aufregenden und anstrengenden Wochen und Monaten freue ich mich besonders auf den Austausch am Lagerfeuer", so Julia Schmiedel, Mutter aus Bergatreute. Norbert Riedl aus Weingarten möchte wie andere Unterstützer:innen mit seiner Präsenz im Wald auch ein Zeichen setzen. „Der Einsatz für Klimagerechtigkeit ist eine generationenübergreifende Aufgabe und ich engagiere mich hier für die Zukunft meiner Enkel, Kinder und den jüngeren Generationen", so der 74-Jährige. „Es ist mir wichtig zu zeigen, dass nicht nur die Jungen im Wald mit der großen und regionalen Klimapolitik unzufrieden sind und mehr Engagement gegen die fortschreitende Erderwärmung erwarten", so Riedl weiter.
Am 25. Februar 2021 startete ‒ mit tatkräftiger Unterstützung aus den umliegenden Dörfern – mit der Errichtung des ersten Baumhauses, die Waldbesetzung auf der geplanten Kiesabbaufläche bei Grund. Ein halbes Jahr später zählt der „Alti" wie das Baumhausdorf von den Bewohner:innen aus dem gesamten Bundesgebiet liebevoll genannt wird, zu den größten Protestcamps in ganz Deutschland.
Gemeinsam treten Besetzer:innen und Anwohner:innen für mehr Klimagerechtigkeit und die Überarbeitung des Regionalplanes des Regionalverbandes Bodensee Oberschwabens ein, der ungeachtet des drohenden Klimakollaps, weiterhin einen ungebremsten Flächenverbrauch und Rohstoffausbeutung in Waldgebieten fortschreibt, sowie keine Anreize für eine notwendige Verkehrswende setzt.
Die Teilnahme an dem Ü30-Alti-Camp ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Schlafplätze und Platz für eigene Zelte sind vorhanden. Auf die Einhaltung der gültigen Corona-Regeln wird geachtet.