Zwei Tote bei mutmaßlichem IS-Angriff in Raqqa

Bei einem mutmaßlichen IS-Anschlag auf ein Verwaltungsgebäude des Militärrats von Raqqa sind nach QSD-Angaben zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes getötet und eine Zivilperson verwundet worden. Einer der Angreifer wurde verletzt festgenommen.

Islamistischer Terror in Syrien

Auf ein Verwaltungsgebäude des Militärrats Raqqa im westlich gelegenen Stadtteil Al-Dariya ist am Mittwoch um 13.30 Uhr Ortszeit ein bewaffneter Angriff verübt worden. Das teilen die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mit. Zunächst war aus Raqqa von einem Anschlag auf einen QSD-Posten berichtet worden. Der Militärrat Raqqa ist einer der Mitgliedsverbände der QSD.

Wie die Pressestelle der QSD bekannt gab, sind bei dem Angriff zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes getötet worden, eine Zivilperson wurde verletzt. „Unsere Kräfte verfolgten die Angreifer. Ein mutmaßlicher Terrorist wurde verletzt und festgenommen. Die Suche nach den übrigen Mitgliedern der Terrorgruppe dauert an. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass mutmaßlich eine IS-Zelle hinter dem Terroranschlag steht“, so die Mitteilung der QSD.

Kampf gegen den IS

In Raqqa ist am vergangenen Wochenende ein ranghohes Mitglied des IS bei einer Operation der QSD getötet worden. Die von der internationalen Anti-IS-Koalition mit Luftraumüberwachung unterstützte Operation richtete sich gegen einen Vermögensverwalter der Terrorgruppe aus dem Irak, Sameer Khudir al-Shihan. Nach Angaben der QSD widersetzte er sich der Festnahme und schoss auf die Einsatzkräfte.

Die QSD) werfen der internationalen Gemeinschaft mangelnde Unterstützung beim Kampf gegen Islamisten vor. „Das IS-Problem hat eine globale Dimension. Und deshalb braucht es auch eine globale Lösung“, erklärte das Bündnis am Samstag bei einer Feier anlässlich des fünften Jahrestages der Einnahme der letzten IS-Bastion Baghuz.

Ende 2022 sind in der Nähe des heutigen Anschlagsorts vier Sicherheitskräfte und zwei QSD-Kämpfer bei einem IS-Angriff auf das Asayîş-Hauptquartier der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien ums Leben gekommen. Eine Zelle des IS hatte damals versucht, inhaftierte Islamisten zu befreien.

Raqqa galt im selbsternannten IS-Kalifat als Hauptstadt und wurde 2017 von den QSD befreit. Bei der mit hohen Opfern geführten Befreiungsoffensive spielten die Frauenverteidigungseinheiten YPJ eine tragende Rolle. Der Kampf gegen den IS in Nord- und Ostsyrien hat über 11.000 Gefallene und fast doppelt so viele Kriegsversehrte gefordert.