Der Sonderbotschafter und Koordinator für Terrorismusbekämpfung im US-Außenministerium, Nathan Sales, wird in den nächsten Tagen in die Türkei reisen. Das gab das Ministerium am Donnerstag in Washington bekannt. Als Grund nannte die Behörde Gespräche über die weitere Zusammenarbeit beider Staaten hinsichtlich der Rückführung und strafrechtlichen Verfolgung von Mitgliedern der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS), Diskussionsbedarf zur Grenzsicherheit und der Einschränkung von sogenannten „Terror-Reisen“, der Bekämpfung der Terrorfinanzierung, sowie zum globalen Kampf gegen Al-Qaida und den IS. Ein weiteres wichtiges Thema, worüber sich Sales mit seinem türkischen Amtskollegen austauschen wolle, sei der Kampf gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK.
Wann genau Sales nach Ankara reisen wird, teilte das US-Außenministerium nicht mit. Auffällig ist jedoch, dass die Ankündigung wenige Tage nach der Ausbildungseinstellung von türkischen Kampfpiloten in den USA an der F-35 kommt. Im Streit um die geplante Lieferung russischer S-400-Raketen an die Türkei hatte Washington zuletzt den Druck auf den NATO-Partner Türkei erhöht. Mike Andrews vom Pentagon erklärte Anfang der Woche, dass jetzt keine türkischen Piloten mehr am Luftwaffenstützpunkt Luke fliegen und ohne eine Änderung der türkischen Politik die Zusammenarbeit weiter reduzieren werde. Gestern gab der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan dann bekannt, dass die Türkei das russische Raketenabwehrsystem bereits gekauft habe. „Es ist ein abgeschlossener Deal”, sagte Erdoğan bei einer Veranstaltung seiner Partei in Ankara. „Ich sage nicht, dass die Türkei das S-400-System kaufen will, sondern wir haben es bereits gekauft”, so der AKP-Chef.