Portugal erkennt Völkermord an Armeniern an

Die portugiesische Regierung hat eine Resolution beschlossen, die das Massaker an den Armeniern offiziell als Völkermord anerkennt. Die Türkei reagierte prompt und hat das Land verurteilt.

Die portugiesische Regierung hat eine Resolution beschlossen, die das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord anerkennt. Die Türkei reagierte prompt und hat das Land verurteilt.

In der Resolution heißt es, dass die systematische Vernichtung der armenischen Minderheit durch das Osmanische Reich von Historikern als „erster Genozid des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Weiter heißt es in dem Text, der von allen im Parlament vertretenen politischen Kräften unterstützt und im Gedenken an die Opfer des Völkermords verabschiedet wurde: „Dieses Gedenken sollte für unsere Zeit eine Lehre sein, denn angesichts des derzeitigen Niveaus von Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz weltweit ist es wichtig, sich an die Tragödien der Vergangenheit zu erinnern. Durch die Erinnerungskultur setzt sich die Versammlung dafür ein, die Menschenrechte zu wahren, und betont, dass es wichtig ist, den Dialog zwischen Völkern, Religionen, Kulturen und Zivilisationen zu stärken.”

Die Resolution enthält auch einen historischen Hinweis auf die Ereignisse am 24. April 1915. An diesem Tag wurden rund 250 Mitglieder der armenischen Elite aus dem Osmanischen Reich deportiert und die meisten von ihnen anschließend getötet. Dieses Datum markiert den Beginn von Massakern, bei denen 1,5 Millionen Armenier bis 1917 ums Leben kamen.

Portugal befindet sich damit in der Riege der rund 30 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Russland, die den Genozid beim Namen nennen. Die Türkei weigert sich, die Massaker als Völkermord anzuerkennen und nennt geringere Opferzahlen.