PKK: Antifaschistische Kämpfe verbinden

Die PKK feiert am 27. November ihr 42. Gründungsjubiläum. Zu diesem Anlass lädt die Arbeiterpartei Kurdistans zur breiteren Teilnahme an der Offensive „Zeit für Freiheit“ ein und ruft zur Ausweitung des antifaschistischen Widerstands auf.

Die Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkerên Kurdistanê, PKK) ruft mit einer Botschaft anlässlich ihres 42. Gründungsjubiläums zur breiteren Teilnahme an der KCK-Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit“ auf und lädt zur Ausweitung des antifaschistischen Widerstands ein. In der vom Zentralkomitee der PKK herausgegebenen Erklärung heißt es:

„Als Bewegung und als Volk erleben wir am 27. November unser 42-jähriges Bestehen. Zu diesem Tag, der für uns die nationale Wiedergeburt symbolisiert, gratulieren wir an erster Stelle unserem Vordenker Abdullah Öcalan, allen Genossinnen und Genossen, unserem patriotischen Volk sowie unseren revolutionär-demokratischen Freundinnen und Freunden. Wir wünschen ihnen allen Erfolg im bevorstehenden Kampfjahr. In der Person von Kasım Engin, Leyla Agirî, Egîd Civyan, Amara Ronahî und Yılmaz Dersim gedenken wir in unendlicher Liebe, Dankbarkeit und Respekt all der Gefallenen der Freiheitsbewegung und versprechen ihnen, ihre Ideale zu verwirklichen und unsere Erinnerung an sie stets wach zu halten.

Gefallene von unschätzbarem Wert 

In diesem Jahr haben wir einen großen Kampf geführt, in dem Menschen von unschätzbarem Wert ihr Leben ließen. Einer der letzten, der sich der Karawane der Gefallenen angeschlossen hat, war unser Freund Yılmaz Dersim (Ismail Sürgeç), Mitglied des PKK-Zentralkomitees und Gebietskommandant der Guerilla. Er fiel am 10. November im Widerstand gegen die Armee des faschistischen türkischen Staates in Dersim. Yılmaz war ein apoistischer Militanter, der mehr als ein Vierteljahrhundert selbstlos in den Reihen der Guerilla für die Befreiung Kurdistans und die Freiheit des kurdischen Volkes kämpfte. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er im Guerillakampf in den Bergen von Dersim, die Seelen von Seyîd Riza und Alişer wurden in ihm lebendig. Er führte einen großen und erfolgreichen Kampf, um den Völkermord von Dersim zu rächen. Kurz vor dem 83. Jahrestag der Hinrichtung von Seyîd Riza und seinen Freunden wurde unser Genosse Yılmaz durch einen faschistisch-genozidalen Angriff ermordet. Ihm, dem tapferen Sohn Dersims, geschätzten Schüler Rêber Apos, dem Gefährten von Mazlum und Sara, gilt unsere tiefe Verbundenheit. Wir versprechen, seinen Tod zu rächen und seine Ziele zu erreichen.

Frauenkämpfe verbinden

Fast zeitgleich zu unserem Gründungsjubiläum erleben wir einen weiteren 25. November, den internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen. In Kurdistan und überall auf der Welt lehnen sich Frauen auf gegen die von Männern dominierte Mentalität und Politik, sie führen einen Kampf gegen Diskriminierung, sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung und Massaker am weiblichen Geschlecht. Als eine Partei, die ausgestattet ist mit der von Abdullah Öcalan entwickelten Methode der Jineolojî, begrüßen wir all diese Freiheitskämpfe und sind bemüht, sie mit der Revolution der freien Frau zu verbinden und so zum Erfolg zu führen. Wir sehen den Widerstand gegen die patriarchalisch geprägte Mentalität und Politik als den revolutionärsten sowie liberalsten überhaupt an und bemühen uns mit aller Kraft, einen Kampf zu etablieren, der auf Grundlage aller Unterschiede innerhalb der Gesellschaft Freiheit und Gleichberechtigung bedeutet. Wir glauben, dass sich der Widerstand gegen die souveräne patriarchale und staatliche Gewalt in diesem Jahr ausweiten wird und wünschen allen Frauen, die für Freiheit kämpfen, viel Erfolg.

Umfassender Angriff vom Trio USA-Türkei-PDK

Wir alle wissen, dass die PKK auch im 42. Jahr ihres Bestehens unter Federführung der Vereinigten Staaten das Ziel eines Liqiduierungsplans und Vernichtungsangriffs ist, an dem sowohl der türkische Staat als auch die PDK (Demokratische Partei Kurdistans) gleichermaßen beteiligt sind. Dieser Angriff, der einer aktualisierten Version des internationalen Komplotts in nichts nachsteht, zielt in Bakur auf eine völlige Vernichtung, in Rojava und Başûr auf eine Invasion ab. Dieser umfassende faschistisch-genozidale Angriff mit seinem Folter- und Isolationssystem auf Imrali im Zentrum bezweckt, die Realität von Rêber Apo und der PKK auszuschalten und somit zu überwinden. Auf dieser Grundlage wurde intensiv versucht, die freie kurdische Existenz zu vernichten und den hundert Jahre alten Plan eines kurdischen Genozids zu vollenden. Hierfür wurden alle erdenklichen Methoden angewandt, breite Bündnisse geschlossen und jegliche Werkzeuge für brutale Angriffe, Unterdrückung, Repression und Massaker eingesetzt.

Erfolgreiche Offensive: Zeit für Freiheit

Demgegenüber haben unsere Partei, die Kräfte der Guerilla, unsere Frauen- und Jugendbewegungen, die kurdische Bevölkerung, unsere Freundinnen und Freunde, aber in erster Linie Rêber Apo, auf Grundlage der Strategie des revolutionären Volkskrieges einen selbstlosen Widerstand an den Tag gelegt, die faschistisch-völkermörderische Angriffswelle durchbrochen und den Vernichtungsplan zunichte gemacht. Die Guerillaoffensive ‚Cenga Heftanîn‘ hat eine Vorreiterrolle bei der Realisierung der genannten Ereignisse gespielt, indem der genozidalen Aggression schwere Niederlagen beigebracht wurden. Die am 12. September von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) angestoßene Kampagne ‚Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit’ hat sich zum Ziel gesetzt, den AKP/MHP-Faschismus niederzureißen, das Imrali-System zu zerstören und die Menschheit vom Terror dieser Faschisten zu befreien. Die Offensive wurde von unserem Volk und den revolutionär-demokratischen Kräften in allen vier Teilen Kurdistans sowie im Ausland verinnerlicht und mobilisierte weltweit Menschen, sich für die physische Befreiung von Abdullah Öcalan zu engagieren und in diesem Sinne Kurdistan zu befreien und die Türkei sowie den Mittleren Osten zu demokratisieren.

Kollektiver Kampf - in den Bergen und auf den Straßen

Als Bewegung und als Volk begegnen wir auf der Grundlage eines so großen Widerstands dem 43. Kampfjahr der PKK. Um dem Erfolg unserer Offensive entgegenzuwirken, führte das Trio USA-Türkei-PDK den als ‚Şengal-Abkommen‘ bezeichneten Angriff heran. Parallel dazu sind die bewaffneten Kräfte der PDK gegen unsere Guerilla mobilisiert worden. Mit dieser Provokation unter Zuhilfenahme der PDK-Kräfte soll jedoch nicht nur der Erfolg unserer Offensive untergraben, sondern der Zusammenbruch des AKP/MHP-Faschismus verhindert werden. Es ist offensichtlich, dass provokative Bemühungen wie diese zwecklos sind und keine Ergebnisse bringen werden. Aus dem einfachen Grund, dass unsere Initiative von der gesamten patriotisch-kurdischen Bevölkerung sowie revolutionären und demokratischen Kräften positiv aufgenommen worden ist. Die Guerilla, das Volk, Freundinnen und Freunde – sie alle waren in den Bergen und auf den Straßen kollektiv in Aktion, und das mit Erfolg.

AKP auf den Müllhaufen der Geschichte befördern

Ohne Zweifel wird eine Ausweitung dieser Offensive den Faschismus der AKP und ihres Koalitionspartners MHP auf den Müllhaufen der Geschichte katapultieren. Diese Diktatur lebt drinnen von der Gesellschaft und draußen von ihren Verbündeten isoliert – ihr Zusammenbruch steht unmittelbar bevor. Dieser Prozess wird sich durch den Erdbeben-Effekt beschleunigen, den die US-Wahl verursacht hat. Wir als Partei, unser Volk und unsere revolutionär-demokratischen Kräfte werden mit täglichen Aktionen zum Zerfall des Faschismus beitragen. Somit wird das 43. Kampfjahr der PKK den Niedergang der AKP/MHP-Diktatur, die Durchbrechung der Isolation und Folter auf Imrali und das Ende der türkischen Besatzung in Kurdistan bedeuten. Es wird das Jahr der großen Siege und Errungenschaften sein.“