Zwei Guerillakämpferinnen in Amed gefallen
Die Guerillakämpferinnen Amara Ronahî und Doğa Rizgar sind Anfang Oktober bei einer Militäroperation der türkischen Armee in Amed gefallen.
Die Guerillakämpferinnen Amara Ronahî und Doğa Rizgar sind Anfang Oktober bei einer Militäroperation der türkischen Armee in Amed gefallen.
Die YJA-Star-Kämpferinnen Amara Ronahî und Doğa Rizgar sind am 3. Oktober bei einer Militäroperation der türkischen Armee in Amed (türk. Diyarbakir) ums Leben gekommen. Das gibt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG bekannt:
„Am 3. Oktober 2020 hat die türkische Armee eine Besatzungsoperation in der Gemeinde Horselê im Gebiet Şehîd Serxwebûn in Amed gestartet. Das Gebiet wurde massiv bombardiert, am 4. Oktober wurden Soldaten aus Hubschraubern abgesetzt. Die Operation wurde am selben Abend eingestellt. Unsere Weggefährtinnen Amara und Doğa sind bei der Bombardierung und den Gefechten gefallen.“
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Codename: Amara Ronahî Vor- und Nachname: Müzeyyen Aydınlı Geburtsort: Êlih Namen von Mutter und Vater: Muhsine – Yusuf Todestag und -ort: 3. Oktober 2020 / Amed |
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Codename: Doğa Rizgar Vor- und Nachname: Eylem Moço Geburtsort: Amed Namen von Mutter und Vater: Aysel - Seyithan Todestag und -ort: 3. Oktober 2020 / Amed |
Amara Ronahîs Familie stammte aus Misirc (Kurtalan) in der Provinz Sêrt (Siirt), lebte jedoch in Êlih (Batman). Unter dem Eindruck der ständigen Massaker des türkisches Staates am kurdischen Volk schloss sich Amara 2003 der kurdischen Befreiungsbewegung an. Für sie war dieser Schritt eine Antwort auf das internationale Komplott, das nur wenige Jahre zuvor zur Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei geführt hat. Bei der Guerilla setzte sich Amara intensiv mit Frauenbefreiungsideologie auseinander und erfüllte selbstlos und sorgfältig alle ihr übertragenen Aufgaben, so die HPG. Sie war in verschiedenen Bereichen des Kampfes aktiv und ging zuletzt nach Amed, wo sie als führende Kommandantin große Verantwortung übernahm. Die HPG beschreiben sie als beharrliche und bescheidene Persönlichkeit, die von ihren Weggefährt*innen geliebt wurde. In der YJA-Star setzte sie sich entschlossen für die Professionalisierung des Frauenguerillakampfes und die Grundsätze der Frauenbewegung ein.
Doğa Rizgar kam in einer patriotischen Familie in Amed zur Welt und wuchs in einem kämpferischen Umfeld auf. Sie schloss sich der Guerilla an, weil sie den bewaffneten Kampf als wirksamstes Mittel gegen die türkische Völkermordpolitik ansah. Bei der Guerilla kämpfte sie mit großer Wut und festem Willen gegen den kolonialistischen Feind und eignete sich die „Widerstandskultur der Apocu“ an, so die HPG.
Die HPG erklären, den Kampf der Gefallenen weiterzuführen. Den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans sprechen sie ihr Mitgefühl aus.