Mütter der Plaza de Mayo fordern Öcalans Freilassung

Die Madres de Plaza de Mayo in Buenos Aires haben auf die Gewaltspirale im Nahen Osten aufmerksam gemacht und die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert.

Global Free Öcalan Days

Die Madres de Plaza de Mayo („Mütter des Platzes der Mairevolution“) in Buenos Aires haben die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert. Die Initiative demonstriert seit 1977 jeden Donnerstag vor dem Regierungssitz in Argentiniens Hauptstadt und fordert Aufklärung über die rund 30.000 verschwundenen Menschen, die während der Militärdiktatur in den 1970er und 1980er Jahren verschleppt, gefoltert und ermordet wurden.


In dieser Woche wurde im Rahmen der Global Free Öcalan Days auch das Thema Kurdistan angesprochen. In einem Redebeitrag wurde auf die Gewaltspirale im Nahen Osten und den Krieg in Kurdistan hingewiesen und auf die Bedeutung von Abdullah Öcalan aufmerksam gemacht. Der PKK-Begründer wird seit 25 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali isoliert, seit März 2021 gibt es keinen Kontakt mehr zu ihm und seinen drei Mitgefangenen. In der Ansprache wurde betont, dass das von Öcalan skizzierte Modell „Demokratischer Konföderalismus“ einen Lösungsweg zur Beendigung der Kriege im Nahen und Mittleren Osten aufzeigt. Das sei auch der Grund für die gegen den kurdischen Vordenker angewandte Isolationsfolter, sagte die Sprecherin. Die globalen Kriegstreiber hätten Angst vor jedem Wort, das die Gefängnisinsel verlassen könnte.

Global Free Öcalan Days

Abdullah Öcalan befindet sich seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali als politische Geisel in Isolationshaft. Diese Isolationspraxis ist beispiellos und hat das Ziel, Öcalan und seine Ideen vollständig von der Gesellschaft in Kurdistan und der Türkei abzuschotten, während er einem speziellen Strafregime unterworfen wird, das inzwischen auf das gesamte Justizsystem der Türkei ausgeweitet wurde. Selbst das Antifolterkomitee des Europarates (CPT) hat die Rechtswidrigkeit der Isolationshaft von Abdullah Öcalan festgestellt, bleibt aber untätig. In der Türkei sind zehntausende politische Gefangene in Haft, die kurdische Identität und die Befreiungsbewegung in Kurdistan sollen ausgelöscht werden.

Auch in Europa wird die Repression gegen Öcalans Ideen fortgesetzt. Sein Abbild und seine Gedanken werden einer strikten Verbotspolitik unterworfen, und jede Sympathiebekundung für seine Theorien wird kriminalisiert. Dennoch bleibt die von Öcalan mitbegründete Bewegung eine treibende Kraft im kurdischen Freiheitskampf und in der multiethnischen, multireligiösen Bewegung für Demokratie im Nahen und Mittleren Osten. Seine Ideen inspirieren weltweit Menschen, die für Selbstbestimmung, Frauenbefreiung und für die Überwindung aller Formen von Ungleichheit, Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen.

Abdullah Öcalan ist in seiner 25-jährigen Haft auf der Gefängnisinsel Imrali zu einem Symbol des kurdischen Widerstands und der Hoffnung geworden und bietet mit seiner Philosophie und seinem Konzept des demokratischen Konföderalismus eine wegweisende Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund fiel am 10. Oktober 2023 der Startschuss für die Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“. Seitdem haben sich weltweit unzählige Menschen den Forderungen der Kampagne angeschlossen und mit unterschiedlichsten Aktionsformen auf das Anliegen aufmerksam gemacht. Das vorrangige Ziel der Kampagne ist die Aufhebung der Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali und die physische Freiheit von Abdullah Öcalan zu erwirken, um damit einhergehend eine politische Lösung anzustreben.

Die Global Free Öcalan Days vom 1. bis 10. Oktober sollen diese Kampagne stärken. Während der weltweiten Aktionstage werden verschiedene gesellschaftliche Themen diskutiert und durch kreative Aktionen sichtbar gemacht. Zu diesen Themen zählen Frauenbefreiung, radikale Demokratie, Ökologie, lokale Selbstverwaltung, Gerechtigkeit, Krieg und Frieden, Kunst und Kultur, demokratische Politik, alternative Lösungen für weltweite Krisen oder Wirtschaft.