IS in afghanischer Schlüsselprovinz besiegt

Seit 2014 ist die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Afghanistan aktiv. Jetzt wurde sie in der Schlüsselprovinz Nangarhar militärisch besiegt.

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ist in der afghanischen Provinz Nangarhar besiegt. Das gab der amtierende Innenminister Mohammad Massoud Andarabi am Sonntag in der Provinzhauptstadt Dschalalabad gegenüber Reportern bekannt. Die Region östlich von Kabul galt als eine Hochburg der Dschihadistenmiliz, die sich in den vergangenen Jahren in Afghanistan immer weiter ausgebreitet hat. Immer wieder kam es zu Anschlägen auf die Zivilbevölkerung und Regierungseinrichtungen.

„Wir haben ihre Zentren zerstört“, sagte Andarabi. Schon bald werde der IS in Afghanistan eine totale Niederlage erleiden. „Einige ihrer kleineren Gruppen haben bereits kapituliert, weitere werden im Rahmen von Operationen in den anderen Provinzen bekämpft“, so der Minister.  

Seit 2014 aktiv

In Afghanistan ist der IS seit fünf Jahren aktiv. Anfang 2015 erkannte die IS-Zentrale in der ehemaligen „Hauptstadt des Kalifats“ Raqqa in Nordsyrien den „Islamischen Staat Chorasan-Provinz“ (ISKP) in Nangrahar als nationalen Ableger für Afghanistan und Pakistan an. Die Gruppe wurde von ehemaligen afghanischen und pakistanischen Taliban-Kommandeuren gegründet, stand aber in offener Konfrontation mit den verbliebenen Taliban. Über die Jahre baute der sogenannte ISKP sein Netzwerk auf, tausende islamistische Extremisten, darunter viele aus Usbekistan und anderen zentralasiatischen Ländern, aus Tschetschenien und dem Mittleren Osten sowie aus Indien und Bangladesch, schlossen sich der Gruppe an.