Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) meldet, hat die Türkei rund 300 Dschihadisten aus Syrien nach Libyen geschickt, um am Kampf gegen die Truppen des Generals Chalifa Haftar teilzunehmen. Weitere 1.000 Islamisten sollen in den nächsten Tagen aus ihren Camps in der Türkei nach Libyen verlegt werden.
Am Samstag waren in sozialen Netzwerken Videos aufgetaucht, die protürkische Dschihadisten, die „Allahu akbar, die ‚Freie Armee’ ist in Libyen, um den Islam zu verteidigen“ rufen, in Salahaddin, einem Vorort der libyschen Hauptstadt Tripolis, zeigen. Die Aufnahmen sind vor dem Tekbali-Camp entstanden und wurden inzwischen geolokalisiert. Das Camp war erst vor kurzem von Chalifa Haftars Armee zurückerobert worden. Die von der UNO anerkannte Sarradsch-Regierung in Tripolis bestreitet die Anwesenheit von syrischen Milizen in Libyen.
Laut SOHR zahlt die Türkei ihren islamistischen Verbündeten für ihre Söldnerdienste in Libyen monatlich 2.000 bis 2.500 Dollar. Bei Vertragsunterzeichnung erhalten sie demnach weitere 300 Dollar. Außerdem seien der Beobachtungsstelle Tonaufnahmen zugespielt worden, die belegten, dass sich unter den nach Libyen geschickten Dschihadisten auch solche befinden, die zuvor zu den Invasionstruppen in Efrîn gehörten.
Verschiedenen Quellen zufolge handelt es sich bei diesen Söldnerfraktionen unter anderem um die sogenannte Sultan-Murad-Brigade, Faylaq al-Sham und Suqour al-Sham. Es sind bewaffnete Gruppierungen, die im Auftrag des AKP-Regimes in Ankara Kriegsverbrechen an der kurdischen Zivilbevölkerung Nord- und Ostsyriens begangen haben.