Argentinien zum Handeln gegen türkische Kriegsverbrechen aufgefordert
Aktivist:innen aus Buenos Aires haben das argentinische Außenministerium zum Handeln gegen die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Kurdistan aufgefordert.
Aktivist:innen aus Buenos Aires haben das argentinische Außenministerium zum Handeln gegen die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Kurdistan aufgefordert.
Eine Delegation kurdischer und argentinischer Aktivist:innen hat das Außenministerium in Buenos Aires zum Handeln gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan aufgefordert. Argentinien ist als Mitgliedsstaat der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) berechtigt, eine Untersuchung und weitere Maßnahmen zu beantragen.
An dem Gespräch mit einem Staatssekretär des argentinischen Außenministeriums nahmen Nora Cortiñas von den Madres Plazo De Mayo, Beverly Keene, Menschenrechtsaktivistin und Vertreterin von Diálogo 2000, Claudia Korol, Vertreterin von Abya Yala Feministas, Carlos Lorgi Benitze, Vertreter von Encuentro Memoria Verdad y Justicia, und eine Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung teil.
Claudia Korol: „Die argentinische Regierung muss Maßnahmen ergreifen"
Claudia Korol erklärte nach dem Gespräch gegenüber ANF, dass sie im Namen der Feministinnen von Abya Yala, aber auch im Namen des Solidaritätskomitees der Frauenbewegung Kurdistans an dem Treffen teilnahm. „Wir hatten ein Treffen mit dem Sekretär für Menschenrechte des Außenministeriums. Wir legten ihm einen Bericht vor, den wir zu diesem Thema erstellt haben und der eine Zusammenstellung über den türkischen Einsatz chemischer Waffen sowie den Jahresbericht der Menschenrechtsvereinigung über Rechtsverletzungen in der Türkei enthielt. Unser Ziel ist es, dass die argentinische Regierung einen klaren Standpunkt zu dieser Situation einnimmt, indem sie ein umfassendes Verständnis für die Problematik vermittelt. Argentinien ist Mitglied der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), einer zwischenstaatlichen Organisation, die für die Verhinderung des Einsatzes chemischer Waffen zuständig ist."
Weiter teilte Claudia Korol mit, dass sie auch ihre Besorgnis über die Isolation von Abdullah Öcalan zum Ausdruck brachten: „Wir fordern schon seit langem seine Freiheit. Wir stehen an der Seite des kurdischen Volkes und der kurdischen Frauen. Sie sind nicht allein. Der argentinische Staat muss seinen Teil dazu beitragen, dass die bestehenden Abkommen zum Schutz der Menschenrechte, des Friedens und des Rechts auf Leben auch für die Kurdinnen und Kurden umgesetzt werden."
Beverly Keene: „Die Kurd:innen werden von allen Seiten angegriffen"
Beverly Keene lebt in Buenos Aires und erklärte zu dem Gespräch: „Wir haben die argentinische Regierung aufgefordert, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um internationale Organisationen, die den Einsatz von Chemiewaffen überwachen und verhindern, zur Einleitung einer Untersuchung zu zwingen.“
Weiter sagte Keene: „Vor ein paar Tagen wurde in Paris ein weiterer Anschlag verübt. Das zeigt, dass es eine systematische Angriffs- und Vernichtungskampagne gegen das kurdische Volk gibt. Kurdinnen und Kurden sind nicht nur im eigenen Land, sondern auch in anderen Ländern bedroht. Die im Iran, Irak, Syrien und in der Diaspora lebenden Kurdinnen und Kurden sind heftigen Angriffen ausgesetzt. Das ist inakzeptabel. Es kann nicht sein, dass ein Volk ins Visier genommen wird, nur weil es in Freiheit leben will. Die Kurden fordern nur ihre eigenen Rechte, ihr Land, ihre Identität und ihre Ökonomie. Wir sind heute hierher gekommen, um die argentinischen Behörden aufzufordern, die notwendigen Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des kurdischen Volkes zu ergreifen."