Öcalan-Anzeige in australischer Tageszeitung

In der australischen Zeitung The Sydney Morning Herald ist eine ganzseitige Anzeige unter der Überschrift „It's time: Freedom for Abdullah Öcalan, Peace in Kurdistan“ veröffentlicht worden.

In der Tageszeitung „The Sydney Morning Herald“ ist eine ganzseitige Anzeige für die Freiheit von Abdullah Öcalan und Frieden in Kurdistan erschienen. Dabei handelt es sich um eine Initiative der britischen Gewerkschaften Unite the Union und GMB, die seit geraumer Zeit die Kampagne „Freedom for Ocalan“ durchführen und ihren Aufruf weltweit verbreiten. Die Anzeige zeigt ein Foto von Delegierten des Trade Union Congress (TUC) im September 2019 in Brighton, auf dem die zwei Jahre zuvor gestartete Kampagne ausdrucksvoll bekräftigt wurde.

„The Sydney Morning Herald“ erscheint seit 1831 und wird täglich von Millionen Menschen gelesen. Die Anzahl der Leserinnen und Leser wurde im März 2020 mit über elf Millionen angegeben. Davon greifen über zehn Millionen auf die Online-Ausgabe zurück, die Druckauflage beträgt rund anderthalb Millionen.


 

Ähnliche Anzeigen sind in Deutschland unter der Überschrift „Die Zeit ist reif – Freiheit für Abdullah Öcalan, Frieden in Kurdistan“ in den Tageszeitungen „taz” und „junge Welt“ und in der Wochenzeitung „Der Freitag“ erschienen.

In dem in Deutschland veröffentlichten Anzeigentext heißt es:

Am 15. Februar 1999 wurde der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan in einer völkerrechtswidrigen internationalen Operation aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi in die Türkei verschleppt. Seither wird Öcalan unter Isolationshaftbedingungen auf der Gefängnisinsel Imrali festgehalten.

Das Jahr der Entführung Öcalans markiert auch den Beginn von zwei Jahrzehnten Krieg, Besatzung und Invasion im Nahen und Mittleren Osten. Der Gefangene selbst hingegen widmet sein Leben dem Kampf um Frieden, Demokratie und einer Lösung der kurdischen Frage. Im langjährigen Konflikt mit dem türkischen Staat hat er zahlreiche einseitige Waffenstillstände initiiert und konstruktive Lösungsvorschläge unterbreitet. Die einzige Zeitperiode, in der er von seiner Gefängniszelle aus einen Friedensprozess mit der Türkei leiten durfte, markierte auch den kurzen Zeitabschnitt, in der die Hoffnung auf eine Demokratisierung in der Region zu gedeihen schien.

In den Jahren 2005 und 2006 haben rund 3,5 Millionen Kurd*innen eine Petition unterzeichnet, die besagt, dass sie Abdullah Öcalan als ihren politischen Repräsentanten betrachten. Im Jahr 2015 forderten abermals mit einer Petition etwa 10,3 Millionen Unterzeichner*innen seine Freiheit.

Öcalan ist nicht nur weiterhin eine einflussreiche politische Figur, die für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage in der gesamten Region eine zentrale Rolle spielt. Er ist auch Ideengeber des demokratischen Konföderalismus, das als Gesellschaftskonzept derzeit in Rojava (Nord- und Ostsyrien) umgesetzt wird und von dort aus zum Symbol für Frieden und Demokratie in einer krisengeschüttelten Region aufstieg.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Eskalation im Nahen und Mittleren Osten, die maßgeblich von der türkischen Regierung befeuert wird, sind wir davon überzeugt, dass der Einsatz für die Freiheit von Abdullah Öcalan und aller politischen Gefangenen, jetzt von größerer Bedeutung denn je ist!