Zwei Zivilistinnen bei Beschuss von Efrîn verletzt
Die türkisch-dschihadistische Militärgewalt gegen die Efrîn-Region dauert an. Bei Bombardierungen kurdischer Dörfer im Kreis Şêrawa sind zwei Zivilistinnen verletzt worden.
Die türkisch-dschihadistische Militärgewalt gegen die Efrîn-Region dauert an. Bei Bombardierungen kurdischer Dörfer im Kreis Şêrawa sind zwei Zivilistinnen verletzt worden.
Bei schweren Bombardierungen kurdischer Dörfer in der Efrîn-Region im Nordwesten Syriens sind am Freitag zwei Zivilistinnen verletzt worden. Bei den 23 und 29 Jahre alten Opfern handelt es sich um zwei Bewohnerinnen der Ortschaft Eqîbê. Sie befinden sich auf dem Weg in ein Krankenhaus. Angaben zur Schwere der Verletzungen konnten zunächst nicht gemacht werden. Unklar ist zudem, ob der Angriff vom Boden oder aus der Luft verübt worden ist.
Das Dorf Eqîbê liegt im Kreis Şêrawa im Südosten des zerschlagenen Efrîn-Kantons. Ausgangspunkt der Angriffe ist die Besatzungszone der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxy-Truppen. Şêrawa ist nicht vollständig von der Türkei besetzt. Gebiete im Osten, die an die benachbarte Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba grenzen, werden trotz der permanenten Angriffen der Türkei und ihrer islamistischen Milizen selbstverwaltet.
Neben Eqîbê wird auch das benachbarte Dorf Soxanekê derzeit unter Beschuss gesetzt, über der Region kommt es zudem zu Aufklärungsflügen. Berichte über Angriffe gibt es aktuell auch aus Şera, ein Kreis im Nordosten der Efrîn-Region. Dort richten sich die Attacken gegen die Dörfer Tatmeraş, Kiştar und Tinibê. Letztere Ortschaft war bereits am Montag bombardiert worden. In Birc Qasa (Burj al-Qas) bei Şêrawa war am selben Tag ein Kind durch türkisches Artilleriefeuer verletzt worden.
Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens
Der ehemals selbstverwaltete Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Mit einer seither andauernden hybriden Kriegsführung treibt Ankara auch die Zermürbung und Vertreibung des verbliebenen Teils der angestammten Bevölkerung von Efrîn an. Diese demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie Militärgewalt geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.
Titelbild (Archivaufnahme von 2020) zeigt das Dorf Eqîbê