Besatzungsangriffe in Efrîn und Şehba

Die türkische Armee und ihre islamistischen Milizen bombardieren Efrîn und Şehba. In Tel Rifat sind drei Regierungssoldaten verletzt worden, in Şêrawa wurde ein Weingarten bombardiert, in dem sich Arbeiter aufhielten.

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Hilfstruppen haben das nordwestliche Syrien bombardiert. Bei einem ersten Angriff im Kanton Şehba wurde ein Posten der Regierungstruppen im knapp fünf Kilometer östlich des Stadtkerns von Tel Rifat gelegenen Dorf Şêx Îsa (Ash Shaykh Isa) ins Visier genommen. Dabei wurden drei Soldaten verletzt, hieß es aus Sicherheitskreisen. Auch im Zentrum von Tel Rifat selbst sowie in den Ortschaften Hirbil, Til Cican und Til Mediq im Südosten der Region schlugen Bomben ein. Unklar war zunächst, ob es sich um Drohnenangriffe oder Einschläge von am Boden abgefeuerter Artillerie handelte. Am Himmel über der Region finden Aufklärungsflüge statt.

In der westlich von Şehba gelegenen Efrîn-Region kam es am Freitag ebenfalls zu Militärgewalt durch Truppen der Türkei. Ziel dieses Angriffs war das Dorf Soxanekê, das sich im nicht vollständig vom türkischen Staat besetzten Kreis Şêrawa im Südosten Efrîns befindet. Erfasst wurde ein Weingarten, in dem sich Arbeiter aufhielten. Verletzt wurde nach bisherigem Stand niemand. Auch über Şêrawa kreisen derzeit Aufklärungsdrohnen.

Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens

Der ehemals selbstverwaltete Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung.

Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.

Ein Großteil der früheren Bewohnerschaft Efrîns hat sich im benachbarten Şehba niedergelassen. Doch auch dort sind die Menschen nicht vor der Aggression des türkischen NATO-Staates und dessen islamistischen Milizen sicher.