Fünf verletzte Zivilistinnen durch Bombardierung von Baumwollplantage

Im Nordosten von Syrien sind fünf Zivilistinnen infolge eines Bombardements der türkischen Armee verletzt worden. Die Frauen hielten sich zur Ernte auf einer Baumwollplantage auf, als sie ins Visier genommen wurden.

Bei einem türkischen Luftangriff im Nordosten von Syrien sind fünf Zivilistinnen verletzt worden. Die Frauen hielten sich am Montagvormittag auf einer Baumwollplantage im Dorf Bişêriyê wenige Kilometer südwestlich der Kleinstadt Dirbêsiyê (Al-Darbasiyah) auf, als der Ort bombardiert wurde, sagte YPG-Sprecher Siyamend Ali.

Einige der verwundeten Frauen, von denen die jüngste 20 und die älteste 50 Jahre alt sei, hätten teils schwere Verletzungen erlitten, erklärte Ali weiter. Sie wurden zunächst in das Krankenhaus in Dirbêsiyê gebracht, sind inzwischen aber auf besser ausgestattete Kliniken in Hesekê verteilt worden. Angaben zum jetzigen Zustand der Verletzten lagen nicht vor.

Etwa sechzig weitere Verletzte und Tote forderten indes die Luftangriffe der Türkei von gestern Nacht auf den Großraum von Dêrik (ANF berichtete). Es handelt sich um Angehörige der Sicherheitsbehörde Asayîş, die sich zum Zeitpunkt der Luftschläge in einer Akademie der Anti-Drogen-Einheit aufhielten. Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) hat eine dreitägige Trauer ausgerufen.

Der NATO-Staat Türkei führt seit Donnerstag eine sogenannte „Luft-Boden-Offensive“ gegen Nordostsyrien durch und begründet dies mit dem Anschlag vom 1. Oktober der in der Region nicht präsenten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Ankara. Die Angriffe richten sich gezielt gegen die lebenswichtige Infrastruktur im Gebiet der Selbstverwaltung und die Zivilbevölkerung.

Mehr als zwei Millionen Menschen sind derzeit infolge der türkischen Militärgewalt von der Grundversorgung abgeschnitten, in weiten Teilen von Nord- und Ostsyrien ist eine Energieinfrastruktur nicht mehr vorhanden. Mindestens 172 Ziele waren allein zwischen Freitag und Sonntag bombardiert worden. Vor dem Angriff in Dêrik lag die Zahl der Todesopfer der türkischen Angriffswelle bereits bei sechzehn.