Zwei Tote und vier Verletzte in Ain Issa

In Dörfern um Ain Issa sind in den vergangenen Tagen zwei Zivilisten bei türkischen Angriffen ums Leben gekommen, vier weitere Zivilisten im Alter zwischen 16 und 26 Jahren wurden verletzt.

Der Militärrat von Girê Spî hat die Ergebnisse der türkischen Angriffe auf Ain Issa in den letzten drei Tagen bekannt gegeben. Demnach sind zwei Zivilisten getötet worden, vier Zivilisten erlitten Verletzungen. Das teilte Militärratskommandant Riyad al-Khalaf am Dienstag in Ain Issa mit.

Nach Angaben von al-Khalaf sind am Montag bei einem Angriff auf das westlich von Ain Issa gelegene Dorf al-Hoshan (Hoşan) der 25-jährige Şêx Mihemed und der 17-jährige Bozan Osi ums Leben gekommen, Xalid Cebel Ehmed (16) und Mihemed Bozan Sebrî (25) wurden verletzt. In Ayoh östlich von Ain Issa wurden Xalid Halil El-Sehil (16) und Seid Zeyd El-Midfai (26) von Scharfschützen angeschossen.

Kommandant Riyad al-Khalaf wies darauf hin, dass die türkische Armee und ihre Söldnertruppen bei ihren Angriffen auf das Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien schwere und mittelschwere Waffen sowie Killerdrohnen einsetzen. Der Militärrat sei entschlossen, die Integrität syrischen Territoriums gegen den türkischen Besatzungsplan zu verteidigen.

Der Militärrat von Girê Spî ist Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syrien (QSD) und agiert seit der Besatzung der Region im Herbst 2019 aus dem nahegelegenen Ain Issa. Ain Issa wird in der letzten Zeit wieder nahezu täglich von der türkischen Armee und den von ihr befehligten Islamisten der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) – einer Koalition reaktionärer, islamistischer und fundamentalistischer Milizen, die von der türkischen Regierung finanziert und geleitet wird – angegriffen. Die Kleinstadt liegt zentral zwischen der Besatzungszone um Girê Spî (Tall Abyad) und Raqqa an der Schnellstraße M4.

Die Autobahn stellt ein strategisches Ziel der türkischen Invasionstruppen dar, da sie Nordsyrien wie eine Lebensader durchzieht. Einerseits geht es dabei darum, die Ost-West-Verbindung zwischen den selbstverwalteten Gebieten durch die Angriffe zu unterbrechen, perspektivisch aber soll ein Gebiet, das die M4 einschließt, erobert und besetzt werden. Die Angriffe auf die M4 widersprechen den von Russland und den USA garantierten Waffenstillstandsabkommen. Dennoch gehen die Attacken permanent weiter.