Zwei Schwerverletzte bei Beschuss von Bênê

Die Bombardierungen der Ortschaft Bênê bei Efrîn haben nun doch Opfer gefordert. Zwei Bewohner des Dorfes wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Türkische Besatzung in Efrîn

Die Artillerieangriffe türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen auf das Dorf Bênê in Şêrawa bei Efrîn haben doch Opfer gefordert. Wie die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete, zogen sich zwei Menschen infolge des Beschusses schwere Verletzungen zu. Die beiden Zivilisten, ein 48-Jähriger und ein deutlich jüngerer Mann, bewässerten gerade ihre Anbauflächen etwas außerhalb des Dorfzentrums, als sie vermutlich gezielt ins Visier genommen wurden. Sie befinden sich im Avrîn-Krankenhaus in Fafîn, ihr Zustand sei kritisch, hieß es weiter.

Zu den Bombardierungen von Bênê war es am Sonntagnachmittag gekommen, Ausgangspunkt war die von der türkischen Armee und ihren islamistischen Hilfstruppen „gehaltene“ Besatzungszone. Ein von ANHA veröffentlichtes Video zeigte Rauchwolken, die über der Einschlagstelle aufstiegen. Da das Artilleriefeuer auch später sporadisch fortgesetzt wurde, war nicht sofort klar, dass sich Menschen zum Zeitpunkt der Attacken auf den Feldern aufhielten.


Permanentes Angriffsziel: Şêrawa

Die Dörfer Şêrawas werden häufig von der türkischen Armee und dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps SNA („Syrische Nationalarmee”) ins Visier genommen. Der Kreis befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt, nicht selten fordern die Angriffe Tote oder Verletzte. In den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang ihrer Südgrenze nimmt die Region allerdings eine bedeutende Position ein, da sie Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Ankara immer wieder androht, solle zuerst Tel Rifat angegriffen werden.

Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens

Der ehemals selbstverwaltete Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.