Artillerie-Einschläge in Dorf bei Efrîn

Dschihadistische Hilfstruppen der Türkei haben ein kurdisches Dorf im nicht vollständig besetzten Kreis Şêrawa bei Efrîn bombardiert. Damit wird systematisch die Zermürbung und Vertreibung der verbliebenen Bevölkerung angetrieben.

Türkischer Staatsterror

Dschihadistenmilizen des NATO-Partners Türkei haben ein kurdisches Dorf in der Efrîn-Region im Nordwesten Syriens bombardiert. Ziel der mit schwerer Artillerie am Sonntag verübten Angriffe war die im Kreis Şêrawa gelegene Ortschaft Bênê. Mit solchen Bombardements Region treibt Ankara systematisch die Zermürbung und Vertreibung der verbliebenen Bevölkerung an.

Ausgangspunkt der Attacken auf Bênê war die türkische Besatzungszone, gezielt wurde auf Anbauflächen etwas außerhalb des Dorfzentrums. Ob Menschen durch die Artillerieeinschläge zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar. Auch liegen keine gesicherten Angaben über das Ausmaß der Angriffe vor. Im Februar war in Bênê ein kurdischer Zivilist durch Artilleriefeuer türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen getötet worden, ein zweiter wurde verletzt. Auch ein Soldat der syrischen Regimetruppen war getötet worden.

Ein Video der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) vom Angriff auf Bênê zeigt eine Rauchwolke, die über der Einschlagsstelle aufsteigt

Die Dörfer Şêrawas werden häufig von der türkischen Armee und dem von Ankara gegründeten Proxy-Invasionskorps SNA („Syrische Nationalarmee”) ins Visier genommen. Der Kreis befindet sich im Südosten von Efrîn und ist nicht vollständig besetzt. In den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone entlang ihrer Südgrenze nimmt die Region allerdings eine bedeutende Position ein, da sie Efrîn mit Tel Rifat verbindet. Sollte der türkische Staat einen weiteren Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien vom Zaun brechen, wie Ankara immer wieder androht, soll zuerst Tel Rifat angegriffen werden.