Zivilist bei Angriff auf Şêrawa schwer verletzt
Bei einem Angriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in Şêrawa bei Efrîn ist ein Zivilist schwer verletzt worden. Eine Granate zerfetzte den linken Fuß des Mannes, er muss amputiert werden.
Bei einem Angriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in Şêrawa bei Efrîn ist ein Zivilist schwer verletzt worden. Eine Granate zerfetzte den linken Fuß des Mannes, er muss amputiert werden.
Bei einem Angriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in der südöstlich von Efrîn gelegenen Kleinstadt Şêrawa ist ein Zivilist schwer verletzt worden. Dem Mann wurde der linke Fuß von einer Granate zerfetzt, teilte das Gesundheitspersonal einer Klinik im benachbarten Şehba am Samstag mit. Der Fuß müsse amputiert werden.
Der Verletzte Şiyar Mihemed Xilo ist Bewohner des kurdischen Dorfes Soxanekê. Er soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Forstgebiet aufgehalten haben, hieß es aus Sicherheitskreisen. Der etwa zwölf Quadratkilometer große Mischwald befindet sich genau zwischen den Dörfern Soxanekê und Eqîbê. Ausgangspunkt der Angriffe war die Besatzungszone der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Hilfstruppen. Von dort aus kommt es immer wieder zu Angriffen auf Siedlungsgebiete in Şêrawa.
Şêrawa liegt im Südosten der Efrîn-Region und ist umschlossen von syrischer Regime- und türkischer Besatzungszone. Der Kreis ist nicht vollständig von der Türkei besetzt. Gebiete im Osten, die an die benachbarte Stadt Tel Rifat im Kanton Şehba grenzen, werden weiterhin selbstverwaltet – trotz den permanenten Angriffen der Türkei und ihrer islamistischen Milizen. Die letzte größere Attacke dort war während der Weihnachtstage verübt worden.
Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens
Der ehemals selbstverwaltete Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.
Angriffe von syrischen Regime-Truppen
In Şêrawa kam es in jüngster Zeit auch zu Angriffen durch das syrische Regime. Die Attacken ereigneten sich in den besetzten Gebieten des Kreises und richteten sich vorgeblich gegen Aktivitäten von „Al-Fatah al-Mubin“ – einer Koalition aus Dschihadistenmilizen, der unter anderem der Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und der Proxy-Invasionskorps der Türkei „Syrische Nationale Armee“ (SNA) angehören. So waren am Montag drei Bewohnende der kurdischen Dörfer Kibêşîn (Kbashin) und Birc Heyder (Burj Haydar) bei syrischen Bombardements getötet worden. Auch Siedlungen in Gebieten, die zu Aleppo gehören, waren von den Regierungstruppen bombardiert worden. Insgesamt hatten die Angriffe vom Montag mindestens acht Todesopfer und 19 Verletzte gefordert.
Titelfoto: Bewohner des Dorfes Eqîbê blickt auf den besetzten Teil von Şêrawa, Archivaufnahme