Wütende Proteste in Qamişlo gegen Besatzung

Viele Menschen gingen gestern in Qamişlo gegen die Besetzung von Efrîn und die türkische Invasion in Südkurdistan auf die Straße.

In Qamişlo gingen gestern viele Menschen gegen die Invasion der Türkei in Südkurdistan und die Besetzung von Efrîn auf die Straße. Die Teilnehmer*innen drückten sowohl ihre Wut auf den türkischen Staat, als auch gegenüber dem Schweigen der regionalen und internationalen Mächte zu den Angriffen und zur Besatzung aus.

ANF nahm Meinungen von den Demonstrationsteilnehmer*innen auf. Galya Necar ist Mitglied des Frauendachverbands Kongreya Star und Mutter einer Guerillakämpferin. Sie meint, Erdoğan greife die Medya-Verteidigungsgebiete an, da er keinen weiteren Angriff auf Rojava beginnen konnte. „Ich richte mich an unsere gesamte Bevölkerung in Südkurdistan und allen anderen Teilen, sie dürfen diese Angriffe nicht akzeptieren und müssen Widerstand leisten“, erklärt sie.

Abdulselam Abdo vom Rat von Westqamişlo kritisiert die südkurdische Regierung und die dortigen Parteien: „Diejenigen, die schweigen, sind Komplizen bei diesem Verbrechen. Wir wissen, dass diese Angriffe keinen Erfolg haben können. Sie sollen wissen, unser Volk in allen vier Teilen Kurdistans steht bereit. Wir glauben fest daran, dass der Wille des Volkes diese Angriffe überwinden wird. Die Haltung unseres Volkes und unserer Guerilla ist stärker als ihre Technik.“

Şemsîhan Gulo nimmt ebenfalls am Protest teil. Sie ist Mutter eines Gefallenen und Mitglied der Frauenbewegung Kongreya Star. „Der Widerstand in Efrîn dauert an und wird weitergehen“, erklärt sie. „Da Erdoğan verliert, greift er überall an. Unsere Hoffnung in den Medya-Verteidigungsgebieten werden sie niemals bezwingen können. Wir werden dem Faschismus widerstehen. Die südkurdische Regierung schweigt für ihre eigenen Interessen. Wir werden nicht zulassen, dass individuelle Interessen oder Stammesinteressen das Volk von hinten erdrosseln. Wir werden Widerstand dagegen leisten und sind zu jedem Opfer bereit.“