Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Proxytruppen greifen weiterhin die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien an. Im Fokus zahlreicher Bombardements vom Freitag waren Siedlungsgebiete in den Kantonen Cizîrê und Firat. Die meisten Einschläge wurden in Dörfern der christlich geprägten Kleinstadt Til Temir und der weiter östlich gelegenen Gemeinde Zirgan (Abu Rasen) verzeichnet. Ob Menschen durch die Angriffe zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar. Auch ist das Ausmaß der Zerstörung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unbekannt. Grund ist fortgesetzter Beschuss.
Im Kanton Firat geriet ein Dorf zwischen dem besetzten Siluk und Ain Issa ins Visier der Besatzungstruppen. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, setzten die Angreifer bei den Bombardements sowohl Mörser- als auch Artilleriegeschosse ein, Quelle war demnach die Besatzungszone im Grenzstreifen. Auch aus Sirrîn südlich von Kobanê wurde ein Angriff gemeldet. Dort sei das Dort Tîna bombardiert worden, jedoch von einem türkischen Kampfflugzeug.
Die Türkei führt seit Jahren einen Zermürbungskrieg gegen die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES). Vornehmliches Ziel dabei sind die Zivilbevölkerung und lebenswichtige Energieinfrastruktur. Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Baschar al-Assad Anfang Dezember konzentriert sich das kriegerische Vorgehen des türkischen Staates und seiner Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) auf eine Besetzung der Tişrîn-Talsperre am Euphrat. Sollte die Energieanlage eingenommen werden, wäre der Weg frei für eine Invasion Kobanês.
Foto: Rauchwolken über dem Dorf Sêvê bei Kobanê nach einem türkischen Artillerieangriff am 18. Januar 2025, Symbolbild © ANHA