Kinder bei Artillerieangriff auf Ain Issa verletzt

In einem Wohngebiet bei Ain Issa sind drei Kinder bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen verletzt worden.

Beschuss aus Besatzungszone

In Ain Issa sind drei Kinder bei einem Artillerieangriff von Besatzungstruppen verletzt worden. Wie Sicherheitsbehörden mitteilten, handelt es sich um drei Geschwister im Alter von drei, 14 und 16 Jahren. Laut Angaben der Klinikleitung des zentralen Krankenhauses der Stadt erlitten sie keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Ihr Zustand sei stabil.

Der Angriff ereignete sich am Freitagnachmittag in einem Dorf am nördlichen Stadtrand. In Sicherheitskreisen hieß es, dass die Ortschaften Zanouba, Nahit und Sabaa Jafar sowie das Ain-Issa-Camp für Vertriebene bombardiert wurden. Als Quelle der Angriffe wurde die von der türkischen Armee und ihrer Proxytruppe SNA („Syrische Nationalarmee“) betriebene Besatzungszone genannt. Zum gesamten Ausmaß der Attacken lagen zunächst keine weiteren Angaben vor.

Die Kleinstadt Ain Issa befindet sich südlich der türkisch besetzten Region um Girê Spî (Tall Abyad) und ist als Verbindungsglied zwischen den Kantonen Firat und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Seit 2019 befindet sich die an der wichtigen Verkehrsstraße M4 gelegene Stadt im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Türkei und ihrer islamistischen Milizen, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Dutzende Dörfer in der Region sind durch die türkische Militärgewalt bereits zerstört und entvölkert worden.

Darüber hinaus legten mehrere Luftoffensiven der Türkei in den letzten Jahren weite Teile der Infrastruktur Ain Issas in Schutt und Asche. Im Dezember hatte es zudem Massaker an der Zivilbevölkerung in Dörfern bei Ain Issa gegeben. Türkische Drohnen hatten Wohngebiete gezielt ins Visier genommen und mindestens 20 Zivilist:innen getötet. Unter den Getöteten befanden sich auch mehrere Kinder.

Foto: Nicht explodierte Granate nach Angriff auf Til Temir im Juni 2022, Symbolbild © ANHA