Militärrat von Raqqa wehrt Durchbruch nach Ain Issa ab
Der Militärrat von Raqqa hat in Ain Issa einen versuchten Durchbruch von SNA-Söldnern abgewehrt.
Der Militärrat von Raqqa hat in Ain Issa einen versuchten Durchbruch von SNA-Söldnern abgewehrt.
An der Front zu Ain Issa hat es einen Durchbruchsversuch durch den Türkei-treuen Dschihadistenverband „Syrische Nationalarmee” (SNA) gegeben. Wie der Militärrat von Raqqa mitteilte, versuchten Söldner unter türkischem Kommando am späten Donnerstagabend, über zwei Dörfer in die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien einzudringen. Der Militärrat habe umgehend auf die versuchte Infiltration reagiert, dabei sei auch ein Fahrzeug mit SNA-Dschihadisten beschossen worden. Unklar sei allerdings, ob es zu Toten oder Verletzten bei den Angreifern kam. Verluste in den Reihen des Militärrats, der Teil der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist, gab es wohl nicht.
Der versuchte Durchbruch ereignete sich dem Militärrat zufolge in den Ortschaften Al-Hamid und Al-Sharka im östlichen Umland Ain Issas. Die türkische Armee habe vom Boden aus Feuerschutz gegeben, die benachbarten Dörfer Al-Hawija und Al-Hamid seien von schwerem Maschinengewehrfeuer getroffen worden. Ob die Angriffe von türkischem Staatsgebiet aus erfolgten oder von einem Stützpunkt in der Besatzungszone, ist derweil nicht bekannt. Auch liegen keine Angaben zum Ausmaß des durch den Beschuss möglicherweise entstandenen Schaden vor.
Die Kleinstadt Ain Issa befindet sich südlich der türkisch besetzten Region um Girê Spî (Tall Abyad) und ist als Verbindungsglied zwischen den Kantonen Euphrat und Cizîrê von strategischer Bedeutung. Seit 2019 befindet sich die an der wichtigen Verkehrsstraße M4 gelegene Stadt im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Türkei und ihrer islamistischen Proxy-Truppen, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Dutzende Dörfer in der Region sind durch die türkische Militärgewalt bereits zerstört und entvölkert worden.
Darüber hinaus legten mehrere Luftoffensiven der Türkei in den letzten Jahren weite Teile der Infrastruktur Ain Issas in Schutt und Asche. In den vergangenen Tagen hatte es zudem Massaker an der Zivilbevölkerung in Dörfern bei Ain Issa gegeben. Türkische Drohnen hatten Wohngebiete gezielt ins Visier genommen und mindestens 20 Zivilist:innen getötet. Unter den Getöteten befanden sich auch mehrere Kinder.