Der Avesta-Friedhof in Efrîn ist vor wenigen Wochen zerstört worden. Die türkische Besatzungsmacht exhumierte die 2018 dort begrabenen Toten und verschleppte sie an einen unbekannten Ort. Auf dem Friedhof waren Kämpfer:innen der YPG/YPJ und Zivilist:innen begraben, die bei der türkischen Invasion ums Leben gekommen sind. In den türkischen Medien wurde die Grabschändung propagandistisch als Entdeckung eines Massengrabes dargestellt. In sensationeller Aufmachung wurde behauptet, die Toten seien von den YPG hingerichtete Zivilisten. Diese Darstellung wurde umgehend dementiert. Die YPJ veröffentlichten eine Liste mit genauen Angaben zu den Toten. Auch der Demokratische Syrienrat (MSD), die YPG und QSD bestätigten, dass es sich bei den Toten um Gefallene aus dem Efrîn-Widerstand handelt.
Nach wie vor ist allerdings nicht bekannt, was mit den sterblichen Überresten gemacht worden ist. Der Rat der Gefallenenfamilien von Efrîn fordert umgehende Aufklärung über den Verbleib der Toten. Als Ko-Vorsitzender des Rates appelliert Fewzî Mistefa an internationale Rechtsorganisationen, in der türkischen Besatzungszone zu ermitteln und die Öffentlichkeit aufzuklären: „Augenzeugen berichten, dass die Leichen unserer Gefallenen auf dem Henan-Ziyareti-Friedho in Efrîn-Şera begraben worden sind. Dass der türkische Staat respektlos mit unseren Gefallenen umgeht, ist allgemein bekannt. Auf dem Refîq-Gefallenenfriedhof im Dorf Metina in Şera ist ein Militärstützpunkt errichtet worden, der Avesta-Xabûr-Friedhof im Zentrum von Efrîn ist in einen Viehmarkt umgewandelt worden. Auch der Seydo-Friedhof wurde zerstört. Wir wollen wissen, wo unsere Gefallenen sind. Deshalb fordern wir die UN zum Handeln auf.“